Am heutigen Tage, dem 2. März 2025, hat ein verheerendes Feuer das historische Wasserschloss Johannstorf bei Dassow im Landkreis Nordwestmecklenburg fast vollständig in Schutt und Asche gelegt. Ermittler gehen von Brandstiftung aus, während die Polizei den Brandort beschlagnahmt hat, um erste Spuren zu sichern. Der Sachschaden wird auf etwa eine Million Euro geschätzt, Verletzte gab es glücklicherweise keine.

Das Feuer brach am Samstagmorgen gegen 7 Uhr aus. Als die Feuerwehr eintraf, stand bereits das gesamte Dach des Schlosses in Flammen. Aufgrund des baufälligen Zustands der barocken Anlage wurden die Löscharbeiten erheblich erschwert. Die Feuerwehr konnte nur von der Vorderseite des Gebäudes operieren, da eine marode Brücke den Zugang für schweres Löschgerät versperrte. Die Einsatzkräfte mussten ihre Ausrüstung über die Brücke transportieren, was die Situation weiter komplizierte.

Ein Kulturerbe wird zerstört

Das Schloss Johannstorf, welches ab 1743 erbaut wurde, war nicht nur architektonisch bemerkenswert, sondern diente auch als Drehort für den oscarnominierten Film „Das weiße Band“ von Michael Haneke im Jahr 2009. Die barocke Gutsanlage war seit Jahrzehnten leer und der baufällige Zustand hatte bereits frühere Sanierungsversuche behindert. In der Vergangenheit hatte die Gemeinde versucht, das Gebäude zurückzugewinnen, was jedoch nicht gelang.

Besonders tragisch an solchen Bränden ist der unwiederbringliche Verlust von Kulturgut. Historische Bauten sind Teil des kulturellen Erbes, und ihre Zerstörung schädigt nicht nur Wissen, sondern auch das Identitätsbewusstsein der Gesellschaft. Laut einer Analyse des Fachportals FeuerTrutz sind Großbrände in historischen Gebäuden, wie im Falle des Schlosses Johannstorf, ein häufiges Problem in Deutschland. Der Verlust an Kulturgut kann eine erhebliche kulturelle und gesellschaftliche Wunde hinterlassen.

Künftige Ermittlungen

Die Freiwilligen Feuerwehren aus Dassow, Harkensee, Herrnburg, Schönberg und Selmsdorf waren mit etwa 60 Einsatzkräften im Einsatz, unterstützt von einem Rettungsdienst und einer Drohne zur Lagebeurteilung. Die Kriminalpolizei wird einen Brandursachenermittler in den kommenden Tagen ins Boot holen, um den genauen Ablauf des Feuerraums zu klären und die mutmaßlichen Brandstifter zur Rechenschaft zu ziehen.

Der Fall Schloss Johannstorf reiht sich in eine lange Liste von tragischen Brandereignissen, die in den letzten Jahren historische und kulturelle Bauwerke sowohl im In- als auch im Ausland betroffen haben. Der Bedarf an entsprechendem Brandschutz in solchen Einrichtungen wird zunehmend erkennbarer, um das kulturelle Erbe für zukünftige Generationen zu bewahren.

Für viele ist der Verlust des Schlosses nicht nur ein materieller Schaden, sondern auch ein tiefer Einschnitt in die kulturelle Identität der Region. Die Hoffnung bleibt, dass in Zukunft bessere Maßnahmen zur Sicherung solcher schützenswerten Orte ergriffen werden.

Für weitere Informationen zu den Hintergründen und dem historischen Wert des Schlosses sowie der Bedeutung des Brandschutzes in Kulturgütern verweisen wir auf die Artikel von Tag24, Zeit Online und FeuerTrutz.