Am 20. Januar 2025 wird der Brandanschlag auf die Synagoge in Oldenburg in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… Ungelöst“ thematisiert. Die Ausstrahlung findet am Mittwochabend um 20.15 Uhr statt. Ermittler erhoffen sich durch die Sendung neue Hinweise zu dem Vorfall, der Anfang April 2024 stattgefunden hat. Unbekannte warfen an diesem Tag einen Brandsatz gegen die Eingangstür der Synagoge, wobei das Feuer von zwei Hausmeistern eines benachbarten Kulturzentrums am 5. April entdeckt und gelöscht wurde. Glücklicherweise gab es bei diesem Anschlag keine Verletzten, jedoch löste der Vorfall bundesweit Entsetzen aus.
Die Polizei bildete umgehend eine Ermittlungsgruppe, die unter der Leitung des Staatsschutzes steht. Viele Hinweise sind seitdem bei den Behörden eingegangen und die Polizei hat ein Hinweisportal im Internet eingerichtet. Für Informationen, die zur Identifizierung des Täters führen, wurde eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt. Fotos eines Verdächtigen, der von einer Überwachungskamera in einer Bahn aufgezeichnet wurde, wurden veröffentlicht. Der Mann, der eine dunkle Jacke trug, lief nach dem Wurf des Brandsatzes zu Fuß zum Oldenburger Hauptbahnhof und stieg in eine Nordwestbahn nach Delmenhorst ein.
Solidarität und Sicherheitsmaßnahmen
In Reaktion auf den Anschlag wurden die Sicherheitsmaßnahmen für die jüdische Gemeinde in Oldenburg verstärkt, und eine dauerhafte Polizeipräsenz eingerichtet. Am darauffolgenden Sonntag fand eine Kundgebung mit 400 bis 500 Teilnehmern statt, die ihre Solidarität mit der jüdischen Gemeinde zum Ausdruck brachten. Claire Schaub-Moore, die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, äußerte sich beeindruckt von der Unterstützung. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, betonte, dass jüdisches Leben zu Deutschland gehört, und Michael Fürst, Präsident des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, äußerte seine Bedenken bezüglich des zunehmenden Antisemitismus in der Gesellschaft.
Politiker und Religionsvertreter verurteilten den Anschlag scharf. Bundesinnenministerin Nancy Faeser sprach von einem „widerwärtigen“ Angriff. Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann stellte klar, dass Angriffe auf Synagogen Angriffe auf alle seien. Zudem wurde vermutet, dass der Anschlag von Überwachungskameras aufgezeichnet wurde. Die Polizei wertet das Material derzeit aus und bittet die Bevölkerung um weitere Hinweise unter der Telefonnummer (0441) 790 – 4115.
Maßnahmen gegen Antisemitismus
Der Anschlag auf die Synagoge in Oldenburg reiht sich in eine besorgniserregende Serie antisemitischer Vorfälle in Deutschland ein. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte in der Vergangenheit bei einer Gedenkveranstaltung anlässlich des Hamas-Angriffs auf Israel betont, wie wichtig es sei, die Sicherheit jüdischer Bürger in Deutschland zu gewährleisten. Die Bundesregierung hat umfassende Schutzmaßnahmen für jüdische Einrichtungen implementiert und eine Strategie zur Bekämpfung von Antisemitismus verabschiedet, die seit Ende 2022 in Kraft ist.
Um diese Strategie zu unterstützen, wurden die jährlichen Leistungen an den Zentralrat der Juden in Deutschland auf 22 Millionen Euro erhöht. Diese Mittel sollen der Sicherheit der jüdischen Gemeinschaft zugutekommen. Antisemitische Motive wirken sich zudem strafschärfend aus, und die juristische Ahndung antisemitischer Straftaten steht im Mittelpunkt der Bemühungen, Antisemitismus zu bekämpfen.
Die Geschehnisse rund um die Oldenburger Synagoge sind ein Mahnmal für die fortdauernde Notwendigkeit, gegen Antisemitismus vorzugehen und die jüdische Gemeinschaft in Deutschland zu schützen. Weitere Informationen über das Thema sind auf Weser Kurier, NDR und Bundesregierung zu finden.