Am 31. Januar 2025 übergab Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach einen Förderscheck in Höhe von über 800.000 Euro an das Studienteam der „BooSt“-Studie. Das Projekt, dessen Ziel die Förderung der psychischen Gesundheit von Jugendlichen im Alter von 13 bis 18 Jahren durch Boulderpsychotherapie ist, erfolgt in Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendabteilung für Psychische Gesundheit des Uniklinikums Erlangen sowie dem IFT Institut für Therapieforschung gGmbH. Die Übergabe fand in der Boulderhalle „der steinbock Nürnberg“ statt. Diese Initiative erhält Unterstützung vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg berichtet, dass die Studie auf positiven Ergebnissen früherer Studien basiert, die die Wirksamkeit von Bouldern zur Verbesserung der psychischen Gesundheit bei Erwachsenen untersucht haben.
Die Studienleiterin Prof. Dr. Katharina Luttenberger berichtete über eine Pilotstudie, die eine Steigerung der Selbstwirksamkeit bei psychisch belasteten Jugendlichen zeigte. Die „BooSt“-Studie startet im Mai 2025 und umfasst die vier bayerischen Städte Nürnberg, Erlangen, Bamberg und Regensburg. Die Therapie wird in therapeutisch begleiteten Kleingruppen über insgesamt zehn Einheiten angeboten. Die Inhalte dieses Programms beinhalten Stressbewältigung durch Boulderübungen, Achtsamkeit und Selbstbewusstsein.
Bedarf an innovativen Therapieansätzen
Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland ist stark belastet, wie eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2023 berichtet. Es besteht ein wachsender Bedarf an leicht zugänglichen, weniger stigmatisierenden und effizienten Angeboten in der psychotherapeutischen Versorgung. Bewegungstherapie, darunter auch Boulderinterventionen, wird hier als vielversprechende Option betrachtet. Die vermittelte Analyse umfasst 17 Interventionsstudien, die seit 2020 veröffentlicht wurden, und zeigt signifikante positive Effekte von Bewegungstherapien insbesondere bei Kindern und Jugendlichen mit verschiedenen psychischen Herausforderungen.
Zu den bemerkenswerten Ergebnissen gehören signifikante Verbesserungen der Aufmerksamkeit und kognitiven Fähigkeiten bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS sowie positive Effekte auf den Affekt bei Depressionen. Diese Studien bestätigen die Wichtigkeit von Bewegungs- und sporttherapeutischen Angeboten in der klinischen Kinder- und Jugendpsychiatrie. Ein weiterer Artikel aus der Fachzeitschrift „Z Kinder Jugendpsychiatr Psychother“ hebt hervor, dass psychische Störungen die häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter darstellen. Regelmäßige körperliche Aktivität ist mit einer besseren psychischen Gesundheit und einem höheren emotionalen Wohlbefinden assoziiert.
Informationen zur Teilnahme
Die Teilnahme an der „BooSt“-Studie ist für alle zugelassenen Teilnehmenden kostenlos. Interessierte können sich ab sofort auf der Webseite boulderdichstark.de informieren und dort auch anmelden. Zusätzlich werden verschiedene Informationsveranstaltungen angeboten, die es den Jugendlichen und ihren Eltern ermöglichen, mehr über die Inhalte und Vorteile der Studie zu erfahren. Online-Informationsveranstaltungen beginnen am 18. Februar 2025.
Zusammenfassend zeigt die Initiative „BooSt“, wie innovative Ansätze wie die Boulderpsychotherapie dazu beitragen können, die psychische Gesundheit junger Menschen zu fördern und sie in Zeiten psychosozialer Herausforderungen zu unterstützen.