Immer mehr wird über die Zukunft des Bodensees diskutiert, denn das Gewässer sieht sich einer erheblichen Verlandungsgefahr gegenüber. Ein aktueller Bericht von der Schwäbischen zeigt, dass der Bodensee jährlich etwa 2,5 Hektar Fläche verliert und unter dem Einfluss von vermehrten Geröllablagerungen leidet. Jährlich gelangen rund 2,5 Millionen Kubikmeter Geröll, größtenteils durch den Rhein, in das Gewässer. Diese Entwicklungen könnten dazu führen, dass der Bodensee in ungefähr 20.000 Jahren vollständig verschwindet.
Doch es gibt Initiativen, die versuchen, diesem gefährlichen Trend entgegenzuwirken. In Fußach, Vorarlberg, wurden Dämme errichtet, um den Verlandungsprozess zu verlangsamen. Dennoch warnen Experten, dass diese Maßnahmen die vollständige Verhinderung der Verlandung nicht garantieren können.
Maßnahmen zur Bekämpfung der Verlandung
Um die Verlandung im Rheindelta zu verhindern, wird zudem ein Vorstreckungskanal eingesetzt, der Geschiebe in die Seemitte leitet. Diese Vorgehensweise verhindert eine natürliche Mündung des Rheins in den Bodensee. Laut dem Portal Lebendiger Rhein wird seit 1996 eine ökologische Begleitplanung umgesetzt, die darauf abzielt, die Vielfalt und dynamischen Prozesse im Ökosystem wiederherzustellen.
Die künstlichen Eingriffe haben jedoch die Dynamik des Rheindeltas stark verändert. Nach der Eröffnung des Fussacher Durchstichs im Jahr 1900 bildete sich ein Schwemmkegel, der drohte, die Hard-Fussacher Bucht zu verlanden und den Bodensee zu teilen.
Um die Uferbereiche zu erhalten und Hochwasserschutz zu gewährleisten, wird seit 1972 ein Vorstreckungsprojekt realisiert. Zudem wird der Rheinkanal in die Seemitte verlängert, um Ablagerungsmassen effizienter zu leiten. Das Konzept zur ökologischen Begleitplanung zielt darauf ab, den Mündungsbereich naturnäher zu gestalten. Verschiedene Uferstrukturen und kleine Inseln sollen Lebensräume für Flora und Fauna verbessern.
Allerdings bleibt das Problem der Verlandung bestehen, da die Renaturierungsmaßnahmen die natürliche Dynamik des Deltas stark einschränken. In etwa 19.000 Jahren könnte der Bodensee mit Alpenmaterial aufgeschüttet sein, falls die gegenwärtigen Maßnahmen nicht weiter optimiert werden. Nutzungskonflikte zwischen Mensch und Tier sind ein zusätzliches Problem in diesem empfindlichen Ökosystem.