In einem tragischen Vorfall in einem Park in Aschaffenburg wurden zwei Menschen, darunter ein zweijähriger Junge, ermordet. Der 28-jährige Täter, ein afghanischer Asylbewerber, stach ohne Vorwarnung mit einem Küchenmesser auf seine Opfer ein. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bezeichnete die Tat als „Terror-Tat“ und hat die Chefs des Verfassungsschutzes, des Bundeskriminalamts sowie der Bundespolizei ins Kanzleramt einberufen. Der Vorfall ereignete sich am Mittwochmittag, als der Angreifer eine Kindergartengruppe attackierte und einen 41-jährigen Mann, der versuchte, die Kinder zu schützen, ebenfalls tödlich verletzte. Darüber hinaus wurden mehrere Menschen, darunter ein weiteres zweijähriges Mädchen, teils schwer verletzt.

Der Tatverdächtige war seit seiner Einreise im November 2022 in der Bundesrepublik Deutschland, wo er einen Asylantrag stellte. Das Asylverfahren wurde jedoch am 11. Dezember 2024 eingestellt, nachdem der Afghane mitgeteilt hatte, dass er Deutschland verlassen wolle, um die erforderlichen Papiere beim afghanischen Generalkonsulat zu besorgen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hatte ihn zur Ausreise aufgefordert, was ihn zum Ausreisepflichtigen machte. Laut Welt war der Mann in der Vergangenheit mindestens dreimal wegen Gewalttaten aufgefallen und hatte psychiatrische Behandlungen in spezialisierten Einrichtungen erhalten, die er jedoch bereits wieder verlassen hatte.

Psychische Auffälligkeiten des Täters

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann äußerte die Vermutung, dass psychische Erkrankungen hinter der brutalen Gewalttat stecken könnten. In der Flüchtlingsunterkunft des Afghanen wurden bestimmte Medikamente gefunden, die auf eine Behandlung hinweisen. Die Gesamtumstände deuten darauf hin, dass der Täter nicht als islamistischer Extremist bekannt war und es keine Hinweise auf eine radikale Gesinnung gibt, so Stuttgarter Zeitung.

Die Herausforderungen im Umgang mit psychischen Erkrankungen sind besonders in der geflüchteten Bevölkerung relevant. Studien zeigen, dass die gesundheitliche Situation von Geflüchteten, bedingt durch Flucht, Verfolgung und Krieg, oft schlechter ist als die der allgemeinen Bevölkerung. Der soziale und wirtschaftliche Stress, unter dem viele geflüchtete Menschen leiden, kann zu ernsten psychischen Belastungen führen, die nicht immer adäquat behandelt werden können. Das DIW berichtet über die gesundheitlichen Herausforderungen und den eingeschränkten Zugang geflüchteter Menschen zum deutschen Gesundheitssystem in den ersten Monaten nach ihrer Ankunft (DIW).

Der Täter wurde inzwischen von Passanten verfolgt und zwölf Minuten nach der blutigen Attacke von der Polizei festgenommen. Der Hintergrund der Gewalttat bleibt unklar, ebenso wie die genauen Umstände der Tat. Der angriffsverursachende Messer wurde sichergestellt, und der Festgenommene wird voraussichtlich am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt.