Am 10. Januar ist der „Tag der Blockflöte“, ein Anlass, der in Bremen große Beachtung findet. Im Jahr 2022 lernten in Deutschland insgesamt 50.886 Menschen an Musikschulen das Blockflötenspiel. Damit ist die Blockflöte das viertbeliebteste Instrument des Landes, hinter der Violine, Gitarre und dem Klavier. Diese Beliebtheit zeigt sich auch in Bremen, wo 85 Schüler an der örtlichen Musikschule Blockflöte lernen, darunter 10% Erwachsene. An der Hochschule für Künste sind zudem 8 Studierende im Fach Blockflöte immatrikuliert. Diese Zahlen verdeutlichen den anhaltenden Stellenwert des Instruments, das für viele als „Tor zur Musik“ gilt.
Die Blockflöte, ein Holzblasinstrument mit sieben Grifflöchern, wird einfach gelernt und erfreut sich vor allem bei Kindern und Jugendlichen großer Beliebtheit. Ihre einfache Herstellung und die geringe Größe machen sie besonders für den Schulunterricht geeignet. Viele Lehrer empfehlen, dass Eltern ihren Kindern beim Erlernen des Instruments helfen sollten, wobei der Blockflötenunterricht oft als fester Bestandteil der Lehrpläne in vielen Bundesländern integriert ist. Für Anfänger ist ein häufig gespieltes Stück das bekannte „Kuckuck, Kuckuck, ruft’s aus dem Wald“, das lediglich die Töne c und a benötigt.
Historische Entwicklung und aktuelle Trends
Ursprünglich als Hirteninstrument verwendet, entwickelte sich die Blockflöte im frühen Mittelalter weiter und fand ihren Platz in der Musik von Gauklern und Spielmännern. Während der Renaissance und im Barock war sie in Hof- und Adelskapellen populär. Berühmte Komponisten jener Zeit schrieben spezielle Musik für die Blockflöte, was zu einer hohen Bekanntheit des Instruments führte.
Im Laufe des 18. Jahrhunderts schließlich wurde die Blockflöte von der Querflöte verdrängt, was zu einem massiven Rückgang der Popularität führte. Eine Wiederentdeckung fand im 20. Jahrhundert statt, als das Interesse an Barock- und Renaissance-Musik aufblühte. Dieser Trend hat viele Jugendliche dazu motiviert, das Instrument zu erlernen. Die Blockflöte ist heute in verschiedenen Größen und Stimmlagen erhältlich, von Sopran über Alt bis hin zur Subbassflöte, die Preise variieren je nach Qualität erheblich.
Blockflötenszene in Bremen
In Bremen gibt es derzeit zehn Ensembles, die die Blockflöte als Hauptinstrument nutzen. Historisch gesehen wurde die Blockflöte vorwiegend von Männern gespielt, jedoch hat sich dies gewandelt. Heute überwiegen weibliche Spieler in den Ensembles und das Bild des Instruments hat sich zu einem mehrgeschätzten Teil der Musikszene gewandelt. Trotz ihrer Reputation als „Musikschnuller“ wird die Blockflöte zunehmend als ernstzunehmendes Musikinstrument wahrgenommen.
Erwachsene, die das Spielen auf der Blockflöte erlernen wollen, können dies ebenfalls tun. Viele entscheiden sich dafür, selbstständig zu lernen, während Flötenlehrer Struktur und Motivation bieten können. Conträr zu anderen Instrumenten wie der Geige oder Querflöte gilt das Erlernen der Blockflöte als einfacher.
Zur Auswahl stehen zahlreiche renommierten Hersteller, darunter Moeck, Mollenhauer und Küng, während auch Kunststoffflöten von Yamaha an Beliebtheit gewinnen. Die Preise starten bei etwa 100 Euro für eine gute Schulblockflöte, während handgefertigte Modelle für Profis in der Preisklasse von 2000 Euro und mehr liegen. Diese Entwicklungen und Aspekte machen den Tag der Blockflöte zu einem besonderen Ereignis, das sowohl die Tradition als auch die moderne Verwendung dieses Instruments feiert.