Am Sonntagmittag, den 9. Februar 2025, hat der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Köln einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg kontrolliert gesprengt. Entdeckt wurde die 50-Kilo-Fliegerbombe am Samstag von einem Spaziergänger im Waldgebiet von Königswinter-Eudenbach, der umgehend die Behörden alarmierte. Der Fundort lag in der Nähe eines ehemaligen Munitionsdepots, das im März 1945 von deutschen Truppen gesprengt wurde, als die amerikanische Armee vorrückte. Diese 50-Kilo-Bombe detonierte offenbar nicht bei der Sprengung des Depots. Laut ksta.de ist der Blindgänger etwa 400 Meter von der Landesstraße 330 und dem Bundeswehrdepot Eudenbach entfernt aufgefunden worden und stellte somit keine unmittelbare Gefahr für die umliegende Wohnbebauung dar.
Nachdem die Bombenexperten diese kontrollierte Sprengung beschlossen hatten, begutachteten sie die Bombe am Samstagabend vor Ort. Da deutsche Fliegerbomben in der Regel nicht entschärft werden können, wählten die Fachleute diesen Weg. Über Nacht wurde der Fundort von der Freiwilligen Feuerwehr Eudenbach und dem Ordnungsamt bewacht. Am Sonntagmorgen wurde eine zwei Meter tiefe Grube ausgehoben, in die die Bombe platziert und anschließend mit Erde und Sand abgedeckt wurde. Der Luftraum über dem Gebiet wurde gesperrt, um die Sicherheit während der Sprengung zu gewährleisten, insbesondere weil sich in der Nähe der Segel- und Motorsportflugplatz Eudenbach befindet. Die Drohnengruppe der Freiwilligen Feuerwehren durchsuchte zudem das Gelände, um sicherzustellen, dass sich keine Spaziergänger in der Gefahrenzone befanden.
Die Herausforderungen bei der Kampfmittelbeseitigung
Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg stellen ein fortwährendes Risiko dar. In Deutschland liegen schätzungsweise 100.000 bis 300.000 Tonnen solcher Altlasten im Boden. Jährlich müssen etwa 5.000 Blindgänger geräumt werden, und der Umgang erfordert umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen. Die Gefahren werden durch eine Analyse von Luftaufnahmen aus der Kriegszeit identifiziert. Zu den Blindgängern zählen nicht nur Fliegerbomben, sondern auch andere Munitionen. Gemäß den Informationen von ardalpha.de können diese Bomben bei Bauarbeiten oder von Landwirten gefunden werden, wobei Funde stets der Polizei gemeldet werden müssen.
Ältere Bomben sind besonders unberechenbar, da der verwendete Sprengstoff über 50 Jahre alt ist. Es kommt jährlich ein- bis zweimal zu Selbstdetonationen, die die öffentliche Sicherheit gefährden. Neben dem geforderten Sicherheitsradius um den Fundort müssen häufig Evakuierungen in angrenzenden Bereichen durchgeführt werden. Nach dem Entfernen des Zündmechanismus kann der Sprengstoff meist sofort vor Ort gesprengt werden, was den sicheren Umgang und die Beseitigung dieser Altlasten begünstigt.
Historischer Kontext
Die Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg wurden als Reaktion auf Luftangriffe auf britische Städte abgeworfen. Diese Strategie führte während der Operation Gomorrha, in der Hamburg bombardiert wurde, zu massiven Verlusten und Zerstörungen. Historischen Aufzeichnungen zufolge wurden über 35.000 Menschen getötet und fast die Hälfte aller Wohnungen in der Stadt zerstört. Noch heute wird geschätzt, dass in Hamburger Böden etwa 2.900 große Sprengbomben und viele kleinere Munitionen verborgen sind, was die Notwendigkeit der Kampfmittelräumung über Jahrzehnte hinaus sicherstellt. Der Kampfmittelräumdienst hat seit 1945 über 11.000 Bomben entschärft, so spiegel.de.
Die sorgfältige Arbeit der Kampfmittelräumdienste ist daher unerlässlich, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten und die Gefahren von Blindgängern langfristig zu beseitigen.