Bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Lenzerheide gewannen die deutschen Männer einen beeindruckenden dritten Platz in der Staffel. Trainer Jens Filbrich zeigte sich nach dem historischen Erfolg so begeistert, dass er sein Haar als Wetteinsatz für die Medaille rasierte. Dies geschah auf unterhaltsame Weise durch Schlussläufer Philipp Horn, der bis zum letzten Meter kämpfte und die Staffel damit ins Ziel brachte. Der Deutsche Skiverband veröffentlichte ein Video auf Instagram, das diesen Moment festhielt.
Das deutsche Team, bestehend aus Philipp Nawrath, Danilo Riethmüller, Johannes Kühn und Horn, beendete das Rennen mit einem Rückstand von 1:42,6 Minuten hinter dem norwegischen Team, das die Goldmedaille gewann. Gleichzeitig war dies die erste WM-Medaille in der Staffel für Deutschland seit fünf Jahren.
Emotionale Momente nach dem Wettkampf
Nach dem Zieleinlauf brachen Johannes Kühn und Trainer Jens Filbrich in Tränen aus, während Kühn und Riethmüller ihre erste WM-Medaille feierten. Horn bezeichnete seine letzte Runde als die härteste, die er je erlebt habe. Diese Medaille kommt in einem Jahr, das für die deutsche Männerstaffel von vielen Enttäuschungen geprägt war, was den Triumph umso schöner macht.
Die Frauenstaffel hingegen konnte nicht mithalten und landete mit 1:58,4 Minuten Rückstand auf der fünften Position. Die Enttäuschung war bei Frauen-Bundestrainer Kristian Mehringer spürbar. Die Athletinnen, angeführt von Franziska Preuß, hatten Probleme am Schießstand, was zu einem mageren Ergebnis führte.
Spektakuläre Rituale und Rasur-Traditionen
Die feierliche Rasur des Trainers Filbrich war nicht das einzige Highlight im Zusammenhang mit dem Wettkampf. Auch die Trainer der deutschen Frauenstaffel, Sverre Olsbu Röiseland und Kristian Mehringer, ließen sich die Haare kürzen – eine Aktion, die von Verfolgungs-Weltmeisterin Preuß mit Spaß und Engagement unterstützt wurde. Preuß, selbst nach einem misslungenen Start, nahmen aktiv an den Ritualen teil, während der französische Biathlet Eric Perrot nach seinem WM-Titel sich ebenfalls für die Glatze entschied.
Diese Tradition, das Haar nach einem Medaillengewinn zu entfernen, hebt die freundschaftliche Stimmung und den Teamgeist unter den Athleten hervor. Das Ereignis in Lenzerheide ist nicht nur ein Wendepunkt für die deutsche Männerstaffel, sondern auch ein Moment des Zusammenhalts im Biathlonsport.
Besonders bemerkenswert ist, dass die Biathlon-Weltmeisterschaften, die von der Internationalen Biathlon-Union (IBU) in Jahren ohne Olympische Winterspiele veranstaltet werden, seit 1958 einen festen Platz im internationalen Sportkalender haben. Die kommenden Meisterschaften werden erneut ein spannendes Event versprechen, wenn die Athleten um Titel in verschiedenen Disziplinen antreten.