Ort | Bettenrode, Gleichen |
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In der beschaulichen Gemeinde Gleichen, genauer gesagt auf dem Pferdehof Bettenrode, ist die digitale Welt ein ferner Traum. Hier, mitten im Wald zwischen Reinhausen und Bremke, gibt es keinen Handyempfang. Wie das Göttinger Tageblatt berichtet, ist dies im Landkreis Göttingen keine Seltenheit. Während Niedersachsen in vielen Regionen mit Funklöchern kämpft, ist Bettenrode besonders betroffen. Die 23-jährige Luca Schumann, die im Büro des Hofes arbeitet, beschreibt die Herausforderungen: „Wenn wir dringend einen Tierarzt erreichen müssen, bleibt uns oft nur das Festnetztelefon.“ Zum Glück gab es bisher keinen Notfall, der durch die mangelhafte Erreichbarkeit verschärft wurde.
Der Hof hat täglich geöffnet und ist ein Ort des geschäftigen Treibens. Doch das Handyklingeln bleibt aus. Schumann erklärt, dass es nur zwei Stellen auf dem gesamten Gelände gibt, wo man telefonieren kann. „Wenn jemand unterwegs ist, ist er einfach nicht erreichbar.“ Auch die Internetverbindung ist ein großes Problem. „Wir benötigen W-LAN und Internet für unseren Betrieb, aber ein Router reicht nicht aus“, so Schumann weiter. Bei Turnieren ist eine stabile Internetverbindung unerlässlich, um Ergebnisse online zu veröffentlichen und Reiter über Änderungen zu informieren. Daher musste der Hof immer wieder externe Anbieter engagieren, was zusätzliche Kosten verursacht.
Ein Lichtblick: Starlink-System bringt Internet
Um die Internetproblematik zu lösen, hat der Hof in ein Starlink-System investiert. „Das reicht zwar nicht für den gesamten Hof, aber wir haben damit gute Erfahrungen gemacht“, sagt Philipp Hess, der Inhaber des Pferdehofs. Dennoch bleibt das Telefonieren weiterhin auf das Festnetz beschränkt. Doch es gibt Hoffnung: Hess hat einen Vertrag mit einem Mobilfunkanbieter abgeschlossen, um einen Mobilfunkmast auf seinem Gelände zu errichten. „Wir mussten die Initiative ergreifen“, erklärt er. Der Mast soll an der Waldkante zwischen Bettenrode und Eichenkrug aufgestellt werden, um auch die umliegenden Orte besser mit Netz zu versorgen.
Funkmast soll 2026 in Betrieb gehen
Die Pläne sind konkret: Der Funkmast soll bis 2026 fertiggestellt werden. Die Ausschreibung für Mobilfunknetzbetreiber ist bereits abgeschlossen, und die Entscheidung über den Zuschlag steht kurz bevor. Ein großer Vorteil ist die Finanzierung durch Bundesmittel, was die Kosten für Hess erheblich senkt. „Ich hatte gehofft, dass der Mast bis zum großen Dressurturnier im nächsten Jahr in Betrieb ist, aber das wird wohl nicht klappen“, bedauert er. Dennoch ist er optimistisch: Ein stabiles Mobilfunknetz würde den Betrieb des Hofes erheblich aufwerten und auch den Gästen und Turnierzuschauern zugutekommen. „Bald werden die Handys auf dem Hof klingeln können“, freut sich Hess.
Die Situation auf dem Pferdehof Bettenrode ist ein eindringliches Beispiel dafür, wie wichtig eine zuverlässige Mobilfunkverbindung in ländlichen Gebieten ist. Die Herausforderungen, die die fehlende Erreichbarkeit mit sich bringt, sind nicht nur eine Frage der Bequemlichkeit, sondern können im Ernstfall auch lebenswichtige Konsequenzen haben. Die geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung sind daher nicht nur ein Fortschritt für den Hof, sondern auch für die gesamte Region, wie auch Göttinger Tageblatt feststellt. Die Vorfreude auf eine bessere Erreichbarkeit ist spürbar, und die Hoffnung auf eine digitale Zukunft wächst.
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