Das bekannte internationale Filmfestival Berlinale 2025, das am 13. Februar begann, bringt nicht nur cineastische Werke auf die große Leinwand, sondern ist auch ein Forum für politische Äußerungen und gesellschaftliche Themen. Prominente wie Heike Makatsch, Emilia Schüle und der Musiker Herbert Grönemeyer nutzen die Gelegenheit, um auf die politische Situation in Deutschland aufmerksam zu machen, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl am 23. Februar. Schüle beschreibt die gegenwärtige Situation als lähmend und machtlos. Makatsch drängt darauf, dass die Wähler:innen sich die Wahlprogramme genau anschauen, in der Hoffnung auf ein Umdenken.

Die Berlinale wird als ein politisches Festival wahrgenommen, in dem Künstler:innen ihre Plattform nutzen, um auf aktuelle Themen hinzuweisen. Iris Berben hebt hervor, dass Kultur als Bindemittel fungiere, während Karoline Herfurth die Menschen ermutigt, ihren Mut nicht zu verlieren und ihre eigene Kraft zu nutzen. Fußballtorhüter Marc-André ter Stegen äußert den Wunsch nach mehr Sicherheit und richtigen Entscheidungen für Deutschland. Zudem zeigt auch Matthias Schweighöfer Besorgnis über die politische Lage in den USA, die sich seit der Wahl von Donald Trump verändert hat.

Politische Botschaften im Programm

Die neue Festival-Direktorin Tricia Tuttle betont, dass die Berlinale keine expliziten politischen Positionen einnimmt, doch zahlreiche Künstler:innen gehen über diese Einschränkung hinaus. Forscher zeigen, dass Tilda Swinton, die mit dem Goldenen Ehrenbären ausgezeichnet wird, sich stark gegen Ausgrenzung und Verfolgung aussprachen. Ihre Dankesrede spiegelt diese Überzeugung wider, während sie auch Bewunderung für die BDS-Bewegung äußert, was gemischte Reaktionen auslöste.

  • Tilda Swinton erhält den Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk.
  • Luise Neubauer trägt ein Kleid mit politischen Botschaften.
  • Jessica Chastain kritisiert die Migrationspolitik der neuen US-Regierung.

Die Berlinale wird auch von Protesten begleitet, die für mehr Menschlichkeit auf dem Mittelmeer einstehen, unterstützt von der Hilfsorganisation „SOS Humanity“. Die Festivalbesucher können dennoch auch spannende filmische Beiträge erwarten: 19 Filme wetteifern um den Goldenen Bären, darunter der von Tom Tykwer inszenierte Eröffnungsfilm „Das Licht“, der die Geschichte der Familie Engels thematisiert.

Prominente Stimmen und kritische Diskussionen

Bereits in der Eröffnungsansprache war der Fokus auf die politischen Brennpunkte evident. Lars Eidinger stellte kritische Fragen zu den Einsparungen im Kulturbereich durch den Berliner Senat. Auch Timothée Chalamet warnte vor der Gefahr von Retterfiguren in der Politik, die oft mehr versprechen, als sie halten können. Die Berlinale bleibt somit nicht nur ein Ort des Films, sondern auch ein Schmelztiegel für gesellschaftliche Debatten und politische Diskussionen.

Insgesamt bietet die Berlinale 2025 eine Plattform, auf der die Stimmen der Künstler:innen erhört werden und die das Publikum nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum Handeln anregen will. Inmitten dieser kulturellen und politischen Strömungen bleibt die Frage: Wie wird sich das Wahlverhalten der Menschen am 23. Februar verändern?