In der Stadt Wismar zeigt sich immer wieder, wie wichtig ehrenamtliches Engagement für die Unterstützung bedürftiger Menschen ist. Ein aktuelles Beispiel für diese Solidarität ist die 72-jährige Frau, die kürzlich in einer prekären Lage dokumentiert wurde. Ihr Kühlschrank war fast leer, nur eine Scheibe Brot und etwas Margarine waren noch vorhanden. Die Auszahlung ihrer Rente lässt noch einige Tage auf sich warten, was ihre Situation zusätzlich erschwert. Diese Umstände verdeutlichen die Notwendigkeit von Initiativen wie dem Verein „Wismar hilft“, der sich seit seiner Gründung im Sommer 2021 in der Region engagiert. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Lebensmittel zu verteilen, die bei den Wismarer und Wariner Tafeln nicht abgeholt wurden, um so bedürftigen Menschen zu helfen. Die berichtet Ostsee-Zeitung.

Katrin Sültmann ist eine der engagierten Personen, die aktiv im Verein tätig sind. Am 27. Januar wird eine neue Aktion gestartet, bei der den Gästen ein warmes Mittagessen serviert wird. Diese Veranstaltung findet im Treff am Lindengarten (TiL) ab 11.30 Uhr statt. Für nur 1,50 Euro können die Gäste eine Suppe und Senfeier genießen. Die Einnahmen aus dieser Aktion dienen zur Deckung der Stromkosten für den TiL. Um die sozialen Kontakte zu fördern und den Austausch zwischen den Menschen zu stärken, wird bei dieser Initiative das übrig gebliebene Essen in ein Obdachlosenheim in Wismar gebracht. Die Verantwortlichen hoffen, dass diese Aktion am Ende jedes Monats zur Tradition wird. Die Finanzierung erfolgt unter anderem durch Gelder aus der Weihnachtsaktion „Helfen bringt Freude“, bei der insgesamt 20.391 Euro für gute Zwecke gesammelt wurden, wovon etwa 12.000 Euro direkt für den Verein „Wismar hilft“ eingesetzt werden.

Engagement für Bedürftige

Der Verein „Wismar hilft“ hat sich nicht nur durch die Bereitstellung von Lebensmitteln einen Namen gemacht, sondern engagiert sich auch in anderen Bereichen. Ereignisse wie die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen führten dazu, dass der Verein Flohmärkte organisierte, um den betroffenen Menschen zu helfen. Der Erlös dieser Veranstaltungen wurde in Hilfsmaßnahmen verwendet, und Sachspenden wurden direkt ins Flutgebiet geliefert. Der Verein ist im Vereinsregister eingetragen und ruft immer wieder zur Mitgliedschaft auf. Unterstützung, sei es durch Ideen, finanzielle Mittel oder tatkräftige Hilfe, ist stets willkommen, wie auf der Webseite des Vereins erläutert wird Wismar hilft.

Auf einer politischen Ebene wird die Bedeutung des Ehrenamts ebenfalls erkannt. In einem Fachgespräch des Unterausschusses Bürgerschaftliches Engagement, das am 17. Januar 2024 im Paul-Löbe-Haus in Berlin stattfand, wurden die Herausforderungen, mit denen soziale Hilfsorganisationen konfrontiert sind, thematisiert. Sirkka Jendis, Geschäftsführerin der Tafel Deutschland, wies darauf hin, dass landesweit 60.000 Ehrenamtliche in 974 Tafeln tätig sind und jährlich 265.000 Tonnen Lebensmittel retten. Dies geschieht zum Wohl von etwa 1,6 bis 2 Millionen bedürftigen Menschen.

Politische Unterstützung für Ehrenamtliche

Es wurde betont, dass die Herausforderungen wie der Rückgang der Lebensmittelspenden und die steigende Nachfrage nach Hilfe dringende politische Maßnahmen benötigen. Die Forderungen reichen von der Erstattung von Fahrtkosten über die Stärkung der Freiwilligendienste bis hin zu finanziellen Mitteln für die digitale Weiterbildung von Ehrenamtlichen. Die Teilnehmer des Fachgesprächs unterstrichen die Notwendigkeit, hauptamtliche Stellen nicht durch ehrenamtliche Koordination zu ersetzen, um die Qualität der Unterstützung für Bedürftige zu gewährleisten. Das Engagement von Menschen in Wismar und darüber hinaus ist somit sowohl auf lokaler als auch auf politischer Ebene von entscheidender Bedeutung für die Unterstützung der Bedürftigen.