Im Vorfeld der Bundestagswahl 2025 äußern führende Persönlichkeiten der Wirtschaft in Schleswig-Holstein ihre Forderungen an die politische Agenda. Henning Voigt, geschäftsführender Gesellschafter eines Logistikunternehmens, fordert klare Verhältnisse in Berlin und eine starke Mehrheit für die CDU. Voigt kritisiert die Fragmentierung der Stimmen im Bundestag, die seiner Meinung nach zu einer Handlungsunfähigkeit führt, und verweist auf die Herausforderungen unter der Ampel-Regierung.
Er erwartet von einer unionsgeführten Regierung die konsequente Umsetzung des Wahlprogramms und einen Fokus auf die Stärkung der Wirtschaft. Voigt warnt vor einem Abstieg des Wirtschaftsstandortes Deutschland und bezeichnet die Situation als „fünf vor zwölf“. Zudem sieht die Logistikbranche Rückgänge bei Transport- und Logistikmengen von bis zu 30 Prozent, was in den letzten 30 Jahren nicht erlebt wurde. Um die wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern, fordert er ein Sofortprogramm zur Wirtschaftsförderung, das die Energiekosten senkt und Investitionsvorhaben beschleunigt.
Forderungen aus verschiedenen Branchen
Berndt Franke, Geschäftsführer der Franke Home Company, kritisiert indes die Lkw-Maut als erhebliche Zusatzbelastung für die Branche. Er fordert eine Gleichstellung der Mautregelungen für Unternehmen, die mit der Auslieferung und Montage von Produkten beschäftigt sind. Auch Maike Schwerdtfeger, Sprecherin des Bauernverbands Schleswig-Holstein, meldet sich zu Wort und fordert ein Ende des Flächenverbrauchs sowie ein gemeinsames Vorgehen im Klimaschutz. Der Bauernverband kritisiert die verschärften Vorgaben für Landwirte in Deutschland im Vergleich zur EU, was Wettbewerbsnachteile mit sich bringe.
Michael Thomas Fröhlich, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands UV Nord, warnt vor einer Deindustrialisierung Deutschlands. Er fordert Maßnahmen gegen hohe Energiekosten und Bürokratie und spricht sich für eine Flexibilisierung der Arbeitszeit sowie eine Novelle der Bürgergeldreform aus. Patrick Junge, Gründer der Restaurantkette „Peter Pane“, beklagt darüber hinaus lange Wartezeiten für Baugenehmigungen und den hohen bürokratischen Aufwand in der Gastronomie.
Die Bedeutung der Logistikbranche wird auch durch aktuelle Marktzahlen unterstrichen. Laut Statista wird der Umsatz im deutschen Logistikmarkt auf rund 331 Milliarden Euro geschätzt, was einem Anstieg von 19 % im Vergleich zu 2019 entspricht. Innerhalb dieses Marktes sind Transport, Umschlag, Lagerei, Spedition und Verpackung die wesentlichen Umsatzquellen. Die Logistik gilt als der zweitwichtigste Wirtschaftszweig in Deutschland, mit Unternehmen wie der DHL Group und DB Schenker, die zu den größten der Branche zählen.
Angesichts der dynamischen Entwicklungen in der Logistikbranche und den Herausforderungen, vor denen die Wirtschaft steht, erfordert die Situation schnelles Handeln und strategische Entscheidungen auf politischer Ebene, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern. Die aktuellen Forderungen der Wirtschaftsvertreter unterstreichen die Dringlichkeit dieser Angelegenheit.
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