Verurteilter Mörder flieht bei erstem unbegleiteten Ausgang

Berlin – Ein ungewöhnlicher Vorfall erschütterte die Stadt, als ein verurteilter Mörder nach 27 Jahren Haft seinen ersten unbegleiteten Ausgang zur Flucht nutzte. Der 50-jährige Straftäter, der 1995 wegen zweifachen Mordes verurteilt wurde, sollte nach seinem Ausgang in die Haftanstalt Tegel zurückkehren, verpasste jedoch die Rückkehrfrist von 17 Uhr und wird seitdem von der Polizei gesucht.

Dieses Ereignis wirft ein Licht auf das Thema der Ausgänge für Strafgefangene und die Balance zwischen Resozialisierung und Sicherheit. Obwohl dem Verurteilten seit 2005 regelmäßig Ausgänge gewährt wurden, um ihn auf ein Leben in Freiheit vorzubereiten, hat dieser Vorfall die Frage nach der Wirksamkeit solcher Lockerungen aufgeworfen.

Der Justizverwaltung zufolge wurde ein umfassendes Prüfverfahren durchgeführt, bevor der Straftäter unbegleitet Ausgang erhielt. Ein forensisch-psychiatrisches Gutachten wurde von einem externen Sachverständigen angefertigt, der die Lockerung für vertretbar hielt. Leider gab es keine Anhaltspunkte für das Ausbleiben des Verurteilten nach seinem Ausgang.

Interessanterweise ereignete sich in Berlin vor kurzem ein ähnlicher Vorfall, als ein verurteilter Vergewaltiger bei einem begleiteten Ausgang ebenfalls floh. Dies wirft die Frage auf, ob die derzeitigen Maßnahmen zur Überwachung und Kontrolle von Strafgefangenen während ihrer Ausgänge ausreichend sind, um solche Vorfälle zu verhindern. Es bleibt abzuwarten, wie die Polizei mit dieser Entwicklung umgehen wird und welche Konsequenzen sie für die Ausgangspraxis in den Haftanstalten haben wird.