Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner hat ihren Rücktritt vom Amt angekündigt, nachdem die Universität Rostock beschlossen hat, ihr den Doktortitel zu entziehen. Die Entscheidung basiert auf der Überprüfung ihrer Doktorarbeit, die im August 2023 aufgrund von Plagiatsvorwürfen angestoßen wurde. Schreiner beabsichtigt, die Einschätzung der Universität privat anzufechten, betont jedoch, dass sie nicht vorsätzlich getäuscht oder betrogen hat.
In einem Statement gab Schreiner an, dass sie den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner um ihre Entlassung gebeten hat, um möglichen Schaden vom Berliner Senat abzuwenden. Sie äußerte, dass es ihr schwerfalle, diese Entscheidung zu treffen, da sie die Stadt gerne mit all ihrer Kraft weiter gestaltet hätte.
Die Politikerin hatte die Universität Rostock gebeten, ihre juristische Doktorarbeit von 2007 zu überprüfen, nachdem Plagiatsvorwürfe aufgetaucht waren. Experten, die die Arbeit analysierten, fanden zahlreiche Plagiatstexte, davon machten einige Seiten mehr als 75 Prozent aus. Dies führte zur Aberkennung des Doktortitels und letztendlich zu Schreiners Rücktritt.
Schreiner, Mitglied der CDU, war seit April 2023 Teil des Berliner Senats und stieß mit ihrer Politik als Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt auf Kritik. Kritiker warfen ihr vor, eine stärkere Mobilitätspolitik für Autos zu verfolgen, anstatt eine ökologische Verkehrswende anzustreben. In ihren Entscheidungen als Verkehrssenatorin schien sie eine Rückkehr zu einer autolastigeren Politik anzudeuten, was zu Missfallen in der Stadtgesellschaft führte.
Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Werner Graf kommentierte den Rücktritt von Schreiner als einen notwendigen Schritt nach der Aberkennung ihres Doktortitels. Er fordert eine progressive, mutige und nachhaltige Verkehrspolitik als Ersatz für Schreiners „Stop-Politik“. Die frei werdende Position der Verkehrssenatorin sollte seiner Meinung nach zügig neu besetzt werden, um die kontinuierliche und effektive Leitung der Ressorts sicherzustellen.
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