Im Ostkreuz-Kiez in Berlin plant das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg die Verdrängung von Autos durch neue Verkehrskonzepte. An der Kinzigstraße Ecke Scharnweberstraße wurde bereits die Fahrbahn durch Poller verengt, um den Verkehr einzuschränken. Kritiker äußern sich besorgt, dass diese neuen Maßnahmen die Bedürfnisse der Anwohner und Gewerbetreibenden ignorieren. Händler, die auf Kundenzugang und Lieferverkehr angewiesen sind, fühlen sich übergangen und stellen die Frage, wie ihre Firmen unter den veränderten Bedingungen weiter bestehen können.

Die Diskussion darüber, wie die Verkehrspolitik des Bezirks die Interessen der Mehrheit berücksichtigt, steht im Raum. Kritiker werfen den Verantwortlichen vor, dass Ideologie über die praktischen Bedürfnisse der Menschen gestellt wird. Zudem gibt es Befürchtungen, dass der bestehende Verkehr auf die bereits stark belastete Frankfurter Allee umgeleitet wird, was zu einer Zunahme des Staus führen könnte, wie bz-berlin.de berichtete.

Verkehrsberuhigung im Kiez

Der Ostkreuz-Kiez, der zwischen Frankfurter Allee, Warschauer Straße, Revaler Straße und Gürtelstraße liegt, ist stark vom Kfz-Verkehr belastet. Dies führt zu Problemen wie Durchgangsverkehr, gefährlichen Situationen für Rad- und Fußgänger sowie Lärmbelastung. Im Sommer 2023 beschloss das Bezirksamt ein Konzept zur flächendeckenden Verkehrsberuhigung, um die Verkehrssicherheit im gesamten Bezirk zu erhöhen. Die detaillierte Planung des Konzepts wurde auf berlin.de vorgestellt.

Eine breite Datengrundlage wurde durch Verkehrszählungen und planerische Analysen erarbeitet. Im Herbst 2023 konnten Anwohner in verschiedenen Beteiligungsformaten ihre Ideen einbringen, wobei eine hohe Zustimmung zu den Maßnahmen in der Online- und Vorort-Beteiligung festgestellt wurde. Die Ergebnisse aus diesen Beteiligungen sowie die Verkehrszählungen und planerischen Überlegungen wurden vom Straßen- und Grünflächenamt ausgewertet. Im Juni 2024 verabschiedete das Bezirksamt das fertige Konzept für den Ostkreuz-Kiez.