In der aktuellen Episode von „Bares für Rares“, die am 14. Januar 2025 ausgestrahlt wurde, präsentierte die Verkäuferin Rosemarie aus Rengsdorf ein außergewöhnliches Tablett. Dabei handelt es sich um ein edles Stück mit feiner Reliefkunst, das im Auftrag einer Bekannten verkauft wurde. Der Experte Patrick Lessmann begutachtete die Silberplatte, die 745 Gramm wiegt und bemerkte die hervorragende handwerkliche Verarbeitung. Das auf dem Motiv abgebildete zeigt die Vestalin Iulia Aquilia Severa und den umstrittenen römischen Kaiser Elagabal, der von 218 bis 222 nach Christus regierte.
Patrick Lessmann versuchte, die genaue Herkunft der Platte zu bestimmen. Er vermutete, dass die Punzen auf dem Tablett um 1780/1790 in Berlin angebracht wurden. Zusätzlich konnte er einen großen Freistempel identifizieren, der in den Jahren 1809 und 1810 vergeben wurde. Rosemarie setzte einen Wunschpreis von 1.000 Euro, während Lessmann den Wert des Tabletts auf mindestens 4.500 bis 5.500 Euro schätzte. Händler Wolfgang Pauritsch war zunächst bereit, 3.000 Euro zu zahlen, erhöhte sein Angebot jedoch auf 3.200 Euro, was Rosemarie schließlich akzeptierte. Zum Abschied küsste Pauritsch ihr mit Charme die Hand.
Der Kaiser Elagabalus – Ein umstrittener Herrscher
Der römische Kaiser, um den es in der Sendung ging, trägt den Namen Elagabalus, geboren als Varius Avitus Bassianus, und kam an die Macht nach dem Mord an Kaiser Caracalla. Wie aus historischen Quellen hervorgeht, wurde er am 16. Mai 218 zum Kaiser ausgerufen, als er gerade einmal 14 Jahre alt war. Elagabalus regierte bis zu seiner Ermordung am 11. März 222 und war während seiner Herrschaft in weiten Kreisen verhasst.
Er war bekannt für zahlreiche Skandale; seine Herrschaft zeichnete sich durch Dekadenz aus, darunter orgiastische Feiern und ein Hang zur Transsexualität sowie zur sakralen Prostitution. Elagabalus heiratete zwischen 219 und 221 drei Frauen, unter ihnen eine Vestalin, was im damaligen Rom als schweres Vergehen galt und mit der Todesstrafe geahndet wurde. Diese Entscheidungen stießen in der römischen Gesellschaft auf erheblichen Widerstand.
Das Erbe des Elagabalus
Der Senat verhängte nach seinem Tod die „damnatio memoriae“ über Elagabalus, die zur Zerstörung seiner Inschriften, Statuen und Münzen führte. Diese Münzen mit seinem Porträt sind heutzutage selten zu finden. Der Kaiser war in der Antike zudem für seine Versuche bekannt, den Kult um den Sonnengott Elagabalus zur römischen Staatsreligion zu erheben. Sein Wirken führte zu einem tiefen Konflikt zwischen dem traditionellen römischen Glauben und den neuartigen syrischen religiösen Traditionen.
Elagabalus bleibt bis heute ein faszinierendes, wenn auch umstrittenes Symbol der Dekadenz der römischen Kaiserzeit. Seine Person ist in der Literatur und Kunst vielfach behandelt worden, wobei die Rezeption von scharfer Kritik bis zu künstlerischen Darstellungen reicht. Obgleich er keine Nachkommen hatte und seine Herrschaft als gescheitert gilt, bleibt sein Leben ein faszinierendes Thema der Geschichtsforschung und Popkultur.
Die aktuelle Episode von „Bares für Rares“ verdeutlicht, wie antike Geschichte auch in der Gegenwart lebendig bleibt und sich in den außergewöhnlichen Objekten, die im Handel sind, widerspiegelt. Kölner Stadt-Anzeiger berichtet von der überraschenden Wertschätzung des Tabletts, während MDM und Wikipedia historische Einblicke in das Leben und die Herrschaft des Kaisers Elagabalus geben.