Am 5. März 2025 verabschiedet sich Dr. Jürgen Grünberg nach 33 Jahren im Präsidialbüro der Europa-Universität Viadrina. Seine beeindruckende Laufbahn an der Viadrina begann vor 35 Jahren, als er als Gründungsbeauftragter der Stadt tätig wurde. Während seiner Zeit koordinierte Grünberg die ersten Ideen und Anstrengungen zur Neugründung der Universität und arbeitete unter der Leitung von neun Rektoren und Präsident*innen. In seinen Rückschau zollt er den Anfangsjahren besondere Beachtung, vor allem dem Besuch des polnischen Präsidenten Aleksander Kwaśniewski und den ersten Sitzungen des Gründungssenates, an denen er aktiv beteiligt war.
Grünberg beschreibt die Viadrina als sein größtes Projekt. Bei der Gründungsveranstaltung im September 1991 war er dabei und hat seither nicht nur strategisch organisiert, sondern auch den Senat und den Förderkreis mitgestaltet. „Ich hatte keinen Plan B“, erinnert er sich über seine Überzeugung zur Neugründung, und das bedeutet für ihn, stets im Hintergrund gewirkt zu haben. Seine Bescheidenheit und Loyalität sind Eigenschaften, die Weggefährten besonders an ihm schätzen.
Feierliche Veranstaltungen an der Viadrina
Im vergangenen Juni fand ein bedeutendes Podiumsgespräch an der Viadrina statt, das sich mit den deutsch-polnischen Beziehungen vor den polnischen Parlamentswahlen beschäftigte. Die Veranstaltung, die zeitgleich zur Verleihung des 22. Viadrina-Preises stattfand, zog zahlreiche Interessierte an. Der Viadrina-Preisträger, Prof. Dr. habil. Krzysztof Ruchniewicz, wurde für seine Verdienste als Historiker und Publizist geehrt. An dieser Diskussion nahmen auch weitere namhafte Personen wie Dietmar Nietan, Koordinator für die deutsch-polnische Zusammenarbeit im Auswärtigen Amt, und Vertreter des LibMod – Zentrum Liberale Moderne teil.
Die Veranstaltung wurde von renommierten Experten moderiert, darunter Prof. Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast und Prof. Dr. Timm Beichelt, und fand im Logensaal der Europa-Universität statt. Themen wie Chancen, Konflikte und gemeinsame Krisenbewältigung standen im Mittelpunkt der Debatte, die den aktuellen Stellenwert der deutsch-polnischen Beziehungen beleuchtete. Es war ein markantes Beispiel für das Engagement der Viadrina für interkulturellen Austausch und Dialog.
Dokumentation und Forschung zur deutsch-polnischen Geschichte
Im Kontext der deutsch-polnischen Beziehungen sind umfassende Dokumentationen und Bibliographien entstanden, die einen tiefen Einblick in die Geschichte und Gegenwart dieser vielseitigen Thematik bieten. Diese Werke werden von Experten stark geschätzt und sind laut dem Deutschen Polen-Institut essenziell für Wissenschaftler, die in diesem Bereich forschen.
Die Bibliographie ist thematisch strukturiert und umfasst eine Vielzahl von Titeln, die sich mit Politik, Gesellschaft, Kultur und mehr auseinandersetzen. Sie genügt den Anforderungen der Studierenden und Wissenschaftler, die eine fundierte Grundlage für ihre Arbeiten suchen. Beispielsweise finden sich in der Kategorie Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur über 21.000 Titel, die den Zugang zu wichtigen Informationen erheblich erleichtern.
Dr. Jürgen Grünberg plant, auch im Ruhestand weiterhin aktiv zu sein, indem er an eigenen Buchprojekten arbeitet. Dazu zählen ein Science-Fiction-Roman und seine Viadrina-Erinnerungen. Er beabsichtigt außerdem, die Viadrina als Gast zu besuchen und an künftigen Veranstaltungen teilzunehmen, um seine Verbundenheit mit der Universität zu zeigen.
Sein Einsatz und sein Beitrag zur Entwicklung der Viadrina werden in Zukunft nicht vergessen werden. Die Gemeinschaft schätzt seine Loyalität und den Humor, die ihn stets begleitet haben, und wird ihn als wichtigen Unterstützer der Universität in Erinnerung behalten.
Weitere Informationen zu den Feierlichkeiten und den Inhalten der Veranstaltungen finden Sie unter Viadrina News, DPG Berlin sowie zur umfangreichen Bibliographie über die deutsch-polnischen Beziehungen unter Deutsches Polen-Institut.