Eine spannende neue Ausstellung in Berlin nimmt das berühmte Stadtsymbol Venedig unter die Lupe. Stefanie Bürkle, Künstlerin und Professorin an der TU Berlin, präsentiert ihre Arbeit mit dem Titel „Venice BeReal“, die am 28. Februar 2025, um 18:00 Uhr, eröffnet wird. Die Ausstellung beleuchtet die Reproduktion des venezianischen Erbes und dessen globale Darstellungen, die im Kontext von Kultur und Tourismus immer wieder aktualisiert werden. Dabei untersucht Bürkle, welche Bilder und Erwartungen Venedig in der Welt verbreitet hat und welchen Einfluss diese auf die Stadt heute ausüben. Ergänzend dazu dokumentiert sie seit 25 Jahren die Darstellungen Venedigs und sieht ihre Bildproduktion als Teil der globalen Zirkulation von Venedig-Bildern. TU Berlin berichtet über die Veranstaltung.

Die Ausstellung ist das Ergebnis des künstlerischen Forschungsprojekts „Imaginations of Venice“ (2022–2025) und umfasst ein breites Spektrum an Medien. Im Fokus steht der Venedig Atlas, ein künstlerisches Bildarchiv, das als Videoinstallation konzipiert ist. Dazu kommen analoge und digitale Fotografien, Videoarbeiten und Interviews zur Wahrnehmung und Vermarktung der Stadt. An den Wochenenden vom 1. bis 23. März 2025 werden zudem die Ergebnisse eines Lehrforschungsprojekts von TU-Studierenden präsentiert, die verschiedene Mappings zu Themen wie der Kapitalisierung des urbanen Raums und der weltweit exisierten Kopien Venedigs entwickelt haben.

Kulturelles Erbe und Herausforderungen des Massentourismus

Die Ausstellung thematisiert nicht nur künstlerische Repräsentation, sondern auch die aktuellen Herausforderungen, mit denen Venedig konfrontiert ist. Laut einem Bericht von Spiegel ist der Massentourismus eine der Hauptursachen für den Bevölkerungsrückgang in der Stadt. Seit den 1950er Jahren hat Venedig mehr als 120.000 Einwohner verloren, und der Druck auf die verbleibenden Bewohner wächst immer weiter. Besonders dramatisch war der Rückgang der Bevölkerung, als die Zahl im Sommer 2022 erstmals unter 50.000 fiel.

Die Stadt hat zugleich die Verantwortung für ihr kulturelles Erbe zu tragen. So betont der Bürgermeister Giorgio Orsoni die essentielle Rolle der Privatwirtschaft in der Rettung der historischen Palazzi. Der Fondaco, einst ein bedeutender Handelsort, steht jedoch derzeit ungenutzt und wird nicht als Kaufhaus, sondern für Gewerbe und Tauschhandel in Erwägung gezogen. Die Realitäten des Lebens in Venedig werden auch durch die wirtschaftlichen Belastungen deutlich, die in der sozialen Struktur der Stadt zu einem Gefühl der Entfremdung führen.

Umweltbelastung und zukünftige Perspektiven

Zusätzlich zur sozialen und kulturellen Krise hat die Umweltproblematik Venedig fest im Griff. Hoher Wasserstand, Klimawandel und die damit verbundenen Überschwemmungen tragen maßgeblich zur Verdrängung der Einwohner bei. Die UNESCO äußert Besorgnis über die irreversible Beschädigung des Weltkulturerbes und diskutiert, Venedig auf die Liste der gefährdeten Kulturgüter zu setzen. Mein Venedig berichtet über die notwendigen Maßnahmen, die zur Erhaltung der Stadt ergriffen werden müssen, um sowohl das kulturelle Erbe als auch die Lebensqualität der Einwohner zu schützen.

Abschließend lässt sich sagen, dass Venedig sowohl ein Ort der Inspiration für Künstler als auch eine Stadt mit enormen Herausforderungen ist. Die Ausstellung „Venice BeReal“ wird vom 1. bis zum 23. März 2025 in Meinblau, Pfefferberg, Berlin zu sehen sein. Begleitveranstaltungen wie ein Künstlergespräch und interaktive Präsentationen laden dazu ein, sich intensiv mit der komplexen Thematik auseinanderzusetzen.