Donald Trump hat seit seiner Amtseinführung am 20. Januar in zahlreiche diplomatische Konflikte mit globalen Führern eingegriffen. Sein Ansatz ist stark durch das Konzept „America first“ geprägt, hat jedoch paradoxerweise dazu geführt, dass einige ausländische Politiker politisch von diesen Empfehlungen profitiert haben. Laut Al Jazeera zeigt sich unter anderem, dass Führer, die mit Trump verhandeln, ohne nennenswerte Kompromisse einzugehen, oft höhere Zustimmungswerte erzielen.
Besonders auffällig ist dabei die Situation in Mexiko und Kanada. Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum, die am 1. Oktober 2024 als erste Frau in dieses Amt gewählt wurde, genießt hohe Zustimmungswerte. Ihre Unterstützung stieg im Februar auf 80 % und später auf 85 % laut Umfragen. Allerdings zeigen sich unter den Mexikanern gemischte Gefühle bezüglich ihrer Beziehung zu Trump, da einige die Kommunikation als angespannt empfinden. Diese Zusagen sind teilweise den erfolgreichen sozialen Wohlfahrtsprogrammen ihrer Vorgängerin López Obrador zu verdanken.
Politische Entwicklungen in Kanada
In Kanada hat das Liberale Parteiprogramm unter Justin Trudeau von einer plötzlichen Wendung profitiert. Nach Trudeaus Rücktritt am 9. März 2025, unter Druck wegen steigender Lebenshaltungskosten und interner Parteikonflikte, konnte die Liberale Partei die Unterstützung unter den Wählern locker steigern. Laut Al Jazeera verringerte sich der Abstand zur Konservativen Partei von einst 24 Punkten auf nur 5.5 Punkte bis zum 17. März 2025. Dies wird auch durch die von Trump angedrohten Zölle gegen Kanada und Mexiko verstärkt, die ab dem 4. März in Kraft traten.
Diese Zölle, 25 % auf Importe aus Kanada und Mexiko, sowie eine Erhöhung der Zölle auf einige chinesische Waren von 10 % auf 20 %, führten zu einem härteren öffentlichen Auftreten Trudeaus. Gleichzeitig wurde die Reaktion von Sheinbaum, die National Guard-Truppen an die US-mexikanische Grenze entsandte, als direkte Antwort auf Trump’s Drohungen gewertet.
Ukraine und internationale Reaktionen
Die Situation mit der Ukraine zeigt, wie angespannt die Beziehungen zum US-Präsidenten sein können. Trump hat die militärische Hilfe für die Ukraine pausiert, was zu einer öffentlichen Auseinandersetzung mit Präsident Wolodymyr Selenskyj führte. Selenskyj verließ das Weiße Haus auf Trumps Anweisung, ohne ein Abkommen zu unterzeichnen. Trotz dieser Spannungen erlebte Selenskyj jedoch einen Anstieg des Vertrauens in der ukrainischen Bevölkerung, das auf 67 % stieg, was auf seinen diplomatischen und moderierenden Ansatz zurückgeführt wird.
Diese diplomatische Dynamik hat auch Auswirkungen auf die politischen Zustimmungswerte weltweit. Während Trump trotz seiner umstrittenen Entscheidungen, darunter die Militärhilfe-Pause und die Eingriffe in den Handel, stabile Zustimmungswerte aufweist, führen seine Aktionen in anderen Ländern oft zu signifikanten Erhöhungen in den Zustimmungsraten bei den dortigen Führungskräften. So erreichten britische Premierminister Keir Starmer und der französische Präsident Emmanuel Macron im März Zustimmungswerte von 27 %, was einen Anstieg von 5 und 10 Punkten darstellt, als direkte Auswirkungen ihrer Diplomatie in Bezug auf Trump und andere internationale Krisen.
In der aktuellen politischen Landschaft sind diese Umfragen jedoch möglicherweise weniger zuverlässig, wie Analysten anmerken, da sie stark von der politischen Polarisierung in den USA beeinflusst werden. Ähnlich wurde in einer Vergleichsanalyse das politische Klima zwischen Trump und früheren Präsidenten herausgestellt, wobei der Zustimmungswert von Trump zum Ende seiner ersten Amtszeit bei 34 % lag, während aktuelle Umfragen ihn bei 40 % bis 52 % zeigen, je nach Umfrage und Methodik.
Die Diplomatie im 21. Jahrhundert steht unter dem Einfluss neuer Technologien und stetig wandelnden globalen Beziehungen. Eine Debatte über die Rolle der Diplomaten findet weiterhin statt, wobei die wirtschaftliche Diplomatie sowie multilaterale Ansätze an Bedeutung gewinnen, wie SWP Berlin hervorhebt. Die künftigen Herausforderungen und Möglichkeiten bleiben innerhalb dieser komplexen Zusammenarbeit und dem Management internationaler Beziehungen entscheidend.