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Die umstrittene Tangentiale Ostanbindung (TVO) – Bürgerbeteiligung und Kontroversen in Berlin

Die Tangentiale Ostanbindung (TVO) ist derzeit Gegenstand eines intensiven Planfeststellungsverfahrens, das es den Bürgern ermöglicht, bis Anfang Juli Einwendungen zu erheben. Die geplante Verbindung wird Biesdorf mit Köpenick in Berlin verbinden und eine etwa 7,2 km lange, vierspurige Straße zwischen der Märkischen Allee und der Spindlersfelder Straße umfassen. Neben Fahrbahnen für Autos sind auch ein Fuß- und Radweg vorgesehen, sowie Bushaltestellen entlang der Route für BVG-Busse.

Die geschätzten Kosten des Projekts belaufen sich auf mindestens 351 Millionen Euro, was deutlich über den ursprünglich veranschlagten 155 Millionen Euro liegt. Die Planung sieht vor, mehr als 35 Hektar Land zu beanspruchen, wovon knapp 22 Hektar dauerhaft versiegelt werden sollen. Jedoch ist das Projekt höchst umstritten, wie durch ein Protestcamp von Umweltschützern in der Köpenicker Wuhlheide im Mai 2023 deutlich wurde.

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Befürworter argumentieren, dass die TVO Verkehrsstaus im Osten Berlins lösen würde, insbesondere auf Strecken zwischen Köpenick und Marzahn. Die geplante Straße würde voraussichtlich zu einer Entlastung des Autoverkehrs führen und die Anwohner entlasten. Wirtschaftsverbände in Berlin, darunter die Handwerkskammer Berlin, unterstützen ebenfalls den Bau, da dies die Versorgung der Stadt mit Dienstleistungen und Produkten verbessern würde.

Auf der Gegenseite kritisieren Kritiker die Auswirkungen auf die Umwelt in Zeiten der Klimakrise sowie die erheblichen Kosten des Projekts. Zweifel an der Effektivität hinsichtlich der Verkehrsentlastung werden geäußert, wo neue Straßen das Verkehrsaufkommen eher erhöhen könnten. Initiativen wie die Allianz „Bahn vor TVO“ kämpfen gegen die aktuelle Planung, da sie den Fokus zu stark auf den Autoverkehr legt und die parallele S-Bahn-Strecke vernachlässigt. Ein Schutz der Wuhlheide vor Eingriffen wird gefordert, um die ökologische Bedeutung des einzigartigen Fingerkraut-Eichenwaldes zu erhalten.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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