Architektonische Schätze: Das Wilhelm-Sander-Haus unter Denkmalschutz in Wittenau

Das Wilhelm-Sander-Haus in Wittenau wurde im April 2024 neu unter Denkmalschutz gestellt, innerhalb des bestehenden Denkmalbereichs der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik. Erbaut in den Jahren 1982-1987, dient das Gebäude auch heute noch der forensischen Psychiatrie als Klinikgebäude für psychisch kranke Straftäter. Das architektonische Konzept des Wilhelm-Sander-Hauses stammt vom Büro Ganz+Rolfes, bestehend aus Joachim Ganz und Walter Rolfes. Von außen erscheint die Anlage beinahe klösterlich verschlossen, während das Innere durch parkähnliche Innenhöfe und großzügige Passagebereiche geprägt ist. Das Gebäude ist bekannt für sein durchdachtes Konzept, das sowohl die Sicherheit der Patienten als auch deren soziale Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt und sich harmonisch in die älteren Klinikbauten eingliedert.

Die Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik befindet sich auf einem parkähnlichen Gelände und besteht aus zehn Krankenpavillons, die symmetrisch um eine Mittelachse angeordnet sind. Als eine der ersten speziell für Nervenkranke errichtete Klinik in Berlin stellt sie als Gesamtensemble eine frühe Form des Pavillonsystems im Berliner Krankenhausbau dar. Innerhalb der Anlage befanden sich Werkstätten, eine Wäscherei, der Wasserturm und das Maschinenhaus. Der Entwurf der Anlage stammt aus dem Jahr 1877 von Stadtbaurat Hermann Blankenstein, der auch für die hölzernen Lazarettbaracken der Charité (1866/67) und das Barackenlazarett Moabit (1871/73) verantwortlich war.

Für weitere Informationen zum Denkmalschutz des Wilhelm-Sander-Hauses in Wittenau können interessierte Personen Kontakt mit Nicole Hildebrandt im Landesdenkmalamt Berlin aufnehmen unter der Telefonnummer 030 90 259-3670 oder per E-Mail an nicole.hildebrandt@lda.berlin.de.