Ärztemangel in Berlin: Hausärzte-Stellen unbesetzt in bestimmten Bezirken

In Berlin besteht ein ernsthafter Mangel an Ärzten, insbesondere in Hausarztpraxen. Laut Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin sind zahlreiche Arztstellen unbesetzt. Besonders betroffen sind die Bezirke Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg, wo derzeit 86 freie Stellen existieren. Ebenso sind Treptow-Köpenick mit 42 unbesetzten Niederlassungsmöglichkeiten in einer ähnlichen Situation. Der Versorgungsgrad in diesen Bezirken liegt derzeit unter 100 Prozent und nähert sich bedenklich der Unterversorgungsgrenze, die bei Hausärzten erreicht wird, wenn er unter 75 Prozent fällt.

Der Ärztemangel betrifft jedoch nicht nur Hausärzte, sondern zeigt sich auch bei einigen Facharztgruppen. Aktuell sind in Berlin beispielsweise 25 Stellen bei Kinder- und Jugendärzten sowie 8 bei Frauenärzten unbesetzt. Die bevorstehende Rente vieler Ärzte könnte die Situation in den kommenden Jahren verschärfen.

In Deutschland beträgt der Anteil der über 60-jährigen Hausärzte 37 Prozent, was die Dringlichkeit einer Lösung für den Ärztemangel unterstreicht. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat kürzlich Gesetzespläne auf den Weg gebracht, die auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Praxen abzielen und angesichts der bevorstehenden Ruhestandswellen das Praxisnetz aufrechterhalten sollen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Vergütung für Hausärzte, ähnlich wie bei Kinderärzten, flexibler zu gestalten, um eine angemessene Honorierung von Mehrarbeit sicherzustellen.

Die KV Berlin begrüßt diese Pläne, die eine Entbudgetierung der hausärztlichen Leistungen vorsehen, als eine verdiente Anerkennung für die tägliche Arbeit der Hausärzte. Trotz der bestehenden Herausforderungen im Gesundheitswesen zeigt sich zumindest ein Schritt in Richtung Verbesserung der Situation für Ärzte und Patienten gleichermaßen.

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