Sanierungskosten explodieren in Augsburg und Berlin
Die Sanierung der Staatstheater in Augsburg und der Komischen Oper in Berlin-Mitte sorgt für massive Kostenexplosionen. In Augsburg haben sich die Gesamtkosten für das Projekt auf etwa 417 Millionen Euro erhöht, nachdem sie zuvor bereits von 186 auf 340 Millionen Euro gestiegen waren. Die Stadt Augsburg gibt die dramatischen Anstiege der Baupreise als Grund an und betont, dass diese bei allen Bauprojekten in der Stadt zu verzeichnen seien. Die Sanierung des historischen Theatergebäudes in Augsburg begann 2016 aufgrund von Brandschutzmängeln und soll voraussichtlich erst Anfang der 2030er Jahre abgeschlossen sein. Der Bund der Steuerzahler kritisierte die Kostensteigerungen und bezeichnete das Theaterprojekt als „Dauerbrenner in den Schwarzbüchern“ der Steuerverschwendung.
In Berlin-Mitte wird die Sanierung der Komischen Oper aufgrund von Sparzwängen der schwarz-roten Koalition in Frage gestellt. Die Kosten für das Projekt werden auf etwa 500 Millionen Euro geschätzt. Kultursenator Joe Chialo betonte jedoch, dass die Bauarbeiten an der Oper nicht ausgesetzt werden und es nicht im Interesse der Regierung sei, die Oper verfallen zu lassen. Dennoch wurde keine klare Aussage zur künftigen Nutzung des Gebäudes nach Abschluss der Sanierungen gemacht. Das Ensemble der Komischen Oper spielt derzeit im Schillertheater in Charlottenburg, während die Arbeiten im Gange sind.
Die dramatischen Kostensteigerungen bei den Theater-Sanierungen zeigen einen Trend auf, bei dem Bauvorhaben generell mit erheblichen finanziellen Hürden konfrontiert werden. Die Städte sind gezwungen, Einsparungen vorzunehmen und nach den sinnvollsten Möglichkeiten zu suchen. Die Bevölkerung hofft jedoch darauf, dass die Theaterprojekte nicht zu einem endlosen finanziellen Fiasko wie die Elbphilharmonie in Hamburg werden.