In Berlin-Spandau finden in dieser Woche außergewöhnliche Sprengungen von Bäumen statt, die sowohl als interessant als auch ungewöhnlich beschrieben werden. Wie Tagesspiegel berichtet, erfolgen die Sprengungen auf dem islamischen Friedhof in Gatow, wo Hunderte neuer Gräber in Richtung Mekka ausgerichtet sind. Laut Stephan Natz, dem Sprecher der Berliner Wasserbetriebe, sollen bei diesen Einsätzen „sechs Knälle“ vernommen werden. Beteiligt sind zudem Spezialisten und Umweltexperten, um sicherzustellen, dass die geschädigten Bäume nicht nur gefällt, sondern auch sinnvoll genutzt werden.

Bäume spielen eine entscheidende Rolle im städtischen Ökosystem, besonders in einer Stadt, die unter Wassermangel leidet. Die Berliner Wasserbetriebe fördern Wasser zu einem Drittel aus Grundwasser und zu zwei Dritteln aus Uferfiltrat von Spree und Havel. Dieser Entnahmeprozess hat seit Jahrzehnten negative Auswirkungen auf die Grundwasserstände in Wäldern und Naturgebieten. Wie Umweltzone Berlin feststellt, hat Berlin in den letzten Jahren unter trockenem Wetter gelitten, was sich in einem historischen Tiefstand der Grundwasserstände zeigt.

Die Herausforderung des Wasserverbrauchs

Berlin befindet sich in einem Trockengebiet mit geringen Niederschlagsmengen, was die Situation zusätzlich erschwert. Der Wasserverbrauch steigt insbesondere im Sommer, wenn Gartenbewässerung und Poolbefüllungen an der Tagesordnung sind. Dies führt dazu, dass der Tagesverbrauch im Sommer bis zu 1 Million m³ beträgt, während der Verbrauch im Winter lediglich bei etwa 550.000 m³ liegt. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, gibt es Vorschläge zur Reduzierung des Wasserverbrauchs, wie die Nutzung von Grau- und Regenwasser in Neubauten, sowie ein Verbot von Rasensprengungen in trockenen Sommern.

Ein weiterer Aspekt ist die Bedeutung der Regenwasserversickerung. Maßnahmen zur Verbesserung des Grundwasser-Managements sind unerlässlich, um sowohl Straßenbäume als auch Wälder zu schützen. Politische Initiativen zum Wassersparen werden jedoch als wenig wahrscheinlich eingeschätzt, was die Problematik verstärkt.

Daten zur Wasserqualität und -quantität

Die Situation erfordert auch fundierte Daten zur Verfügungstellung. wasserportal.berlin.de bietet aktuelle und historische Messdaten für Oberflächengewässer und Grundwasser in Berlin an. Diese Daten umfassen hydrologische und hydrogeologische Messwerte, darunter Temperatur, pH-Wert und Sauerstoffgehalt, die über eine API abgerufen werden können. Die Bereitstellung dieser Messdaten ist entscheidend für das Verständnis der Wasserressourcen und für die damit verbundenen ökologischen Fragestellungen.

Die Kombination aus ungewöhnlichen Baum-Sprengungen in Spandau und der anhaltenden Diskussion um den Wasserverbrauch und die Qualität spiegelt die komplexen ökologischen Herausforderungen wider, vor denen Berlin steht. Um die städtischen Naturressourcen langfristig zu sichern, ist fortlaufende Forschung, Sensibilisierung und ein gemeinschaftlicher Ansatz erforderlich.