Vorfall | Terrorismus,Brandstiftung,Organisierte Kriminalität |
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Ort | S-Bahnhof Neukölln,Park Thomashöhe,Lohne |
Ursache | versehentlich,Explosionsunfall |
Mit einem Knall, der die Menschen in Berlin bis ins Mark erschütterte, endete die Jagd nach einem Unbekannten, der wochenlang für Kopfzerbrechen bei den Behörden sorgte. Wochenlang fahndete die Berliner Polizei intensiv nach einem Mann, der am S-Bahnhof Neukölln eine mysteriöse Tasche zurückgelassen hatte. In dieser Tasche fanden die Beamten ein kilogefährliches Paket, das mit hochexplosivem Triacetontriperoxid (TATP) gespickt war. Dieses Zeug, gerne als „Mutter des Teufels“ bezeichnet, lässt selbst nüchterne Ermittler ins Schwitzen geraten.
Wie die Berliner Zeitung berichtete, wollte die Bundespolizei am 30. Oktober den Verdächtigen kontrollieren. Doch dieser nahm die Beine in die Hand und ließ seine Tasche samt Sprengsatz zurück. Die Beamten zeigten Heldenmut, indem sie die explosive Fracht behutsam in den Park Thomashöhe transportierten und dort sicher sprengten. Dennoch hielt der Unbekannte Berlin weiter in Atem – bis sein Leben eine tragische Wendung nahm.
Ein ungewolltes Finale
Der gesuchte Mann, ein 34-jähriger Pole, hatte offenbar mit einem teuflischen Plan im Kopf gelebt. Seine Idee: Mit dem berüchtigten Sprengstoff TATP wollte er Geldautomaten in die Luft jagen. Doch das Schicksal hatte eigene Pläne mit ihm: In der Nacht zum 24. November explodierte beim Bombenbasteln in einer niedersächsischen Wohnung die Hölle auf Erden. Das gesamte Anwesen ging in Flammen auf, und Feuerwehrleute fanden eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche. Noch steht die eindeutige DNA-Identifizierung aus, aber alle Hinweise deuten darauf hin, dass der Unglücksbringer selbst in die Luft ging.
Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer
Der Vorfall zeigt erneut, dass die Explosionen von Geldautomaten in Berlin dramatisch zugenommen haben. Von nur vier Fällen im Jahr 2020 explodierte die Zahl im letzten Jahr auf 24 und steht aktuell schon bei 39 Fällen. Immer dreister werden die Banden, die vor nichts zurückschrecken und bei denen die Anwohner in ernster Gefahr schweben.
Berlins Innensenatorin Iris Spranger sieht dringenden Handlungsbedarf. In einer eindringlichen Anklage gegen die Banken fordert sie verpflichtende Sicherheitsmaßnahmen. So sollen insbesondere verstärkte Gehäuse und Farbpatronen, die Geldscheine unbrauchbar machen, dazu beitragen, dass solche Anschläge erschwert oder gar verhindert werden können.
Doch bislang geschah dies nur auf freiwilliger Basis, sodass etliche Banken ihre Sicherheitsmaßnahmen weiterhin schlafmützig vernachlässigen. Berliner Zeitung berichtete, dass die Polizei weiterhin nach einem mutmaßlichen Komplizen fahndet – einem Moldawier, der noch auf freiem Fuß ist. Das bringt zusätzlichen Zündstoff in eine ohnehin explosive Lage.
Der Fall wirft ein düsteres Licht auf die Sicherheitslage in Berlin. Die Stadt muss wachsam bleiben, um nicht nur die wirtschaftlichen Schäden, sondern auch die Gefahr für Leib und Leben ihrer Bürger zu minimieren. Es bleibt abzuwarten, ob die Schockwelle endlich zu einem Umdenken bei Banken und Politik führt.
Ort des Geschehens
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