Das Ordnungsamt in Treptow-Köpenick hat im Februar öffentlich Alarm geschlagen und vor den Gefahren der Verbreitung von Nikotinbeuteln gewarnt. Bei Präventionsveranstaltungen in Schulen gaben zwischen 80 und 90 Prozent der Schüler an, mit den Produkten vertraut zu sein, was auf ein weit verbreitetes Wissen unter den Jugendlichen hinweist. Allerdings bleiben genaue Zahlen zur tatsächlichen Nutzung der Beutel unklar.
Nikotinbeutel sind in Deutschland weder verboten noch erlaubt, aber der Verkauf wurde bereits eingeschränkt, als sie als neue Lebensmittel eingestuft wurden. Dennoch sind sie über das Internet legal erhältlich und der Konsum durch Erwachsene ist erlaubt. Trotzdem kontrollieren Berliner Ordnungsämter regelmäßig Spätis und Shisha-Geschäfte, da dort illegal Nikotinbeutel angeboten werden.
Die Vermarktung von Nikotinbeuteln durch Influencer in sozialen Medien ist auch international ein Thema. In Australien sperrte TikTok den Account eines Bodybuilders, der die Beutel beworben hatte. Die Möglichkeit, Nikotin diskret und ohne Rauch zu konsumieren, macht sie vor allem bei Sporttreibenden beliebt, wobei die möglichen gesundheitlichen Risiken und der fehlende regulierte Verkauf besorgniserregend sind.
Experten fordern eine klare gesetzliche Regelung, um den Verkauf zu kontrollieren und einen Jugendschutz zu gewährleisten. Politische Diskussionen über Nikotinbeutel sind auch in anderen Ländern wie den USA bereits entflammt, wobei die sachliche Debatte oft von Kontroversen überschattet wird. Trotz allem besteht die Notwendigkeit, die Aufklärung über die Risiken und den verantwortungsbewussten Umgang mit Nikotinbeuteln zu intensivieren.
