Gary Kemp, der bekannte Gitarrist und Songwriter von Spandau Ballet, hat sich in den letzten Jahren nicht nur musikalisch, sondern auch persönlich weiterentwickelt. Das ehemalige Mitglied der ikonischen britischen Popband, die 1976 in London gegründet wurde und mit Hits wie „True“ und „Gold“ berühmt wurde, hat sich entschieden, seine eigenen Wege zu gehen. Sein neuestes Werk, ein Soloalbum mit dem Titel „This Destination“, spiegelt diese Reise wider.

Kemp beschreibt das Schreiben des Albums als eine Art persönliche Therapie, in der er seine Gedanken und Erfahrungen verarbeitet. Der erste Track „Borrowed Town“ entstand in der U-Bahn und thematisiert den ständigen Wandel Londons. Seine Rückkehr zur Musik als Solokünstler zeigt auch, dass die Menschen möglicherweise vergessen haben, wer er ist, ein Umstand, den er durch seine neue Musik ändern möchte. In seinem Soloalbum vereint Kemp unterschiedliche Genres, darunter Northern Soul, klassischen Rock und Balladen, und ergänzt dies mit akustischen Bonustracks seiner Spandau-Ballet-Klassiker „True“ und „Through the Barricades“.

Kemp und seine Verbindung zu Pink Floyd

Ein weiteres spannendes Kapitel in Kemps musikalischer Laufbahn ist seine Mitgliedschaft in Nick Mason’s Saucerful of Secrets, einer Band, die sich der frühesten Musik von Pink Floyd widmet. Auch wenn Kemp keine direkte musikalische Verbindung zu Pink Floyd hat, ist seine Freundschaft mit Guy Pratt, dem Bassisten der Band, entscheidend für sein Engagement bei diesem Projekt. Der Austausch und das Musizieren mit Mason und den anderen Mitgliedern haben ihm neue Perspektiven eröffnet und seine Leidenschaft für die Musik von Pink Floyd entfacht.

Nick Mason hat bereits erwähnt, dass er von Kemps Wissen und Leidenschaft für die Musik überrascht war und sieht Potenzial für die Schaffung neuer Musik in der Zukunft. Aktuell konzentriert sich die Band jedoch auf bestehendes Material und hat keine neuen Projekte für das kommende Jahr eingeplant.

Ein Blick in die Vergangenheit von Spandau Ballet

Spandau Ballet, die Band, die Gary Kemp mitgegründet hat, war ein Zeichen ihrer Zeit und hatte großen Einfluss in den 80er Jahren. Geprägt von romantischen Klängen, Saxophon und Streicherarrangements, wurde die Band international berühmt. Ihre ersten beiden Alben „Journeys to Glory“ und „Diamond“ erreichten sofortige Erfolge, und der große Durchbruch kam 1983 mit dem Album „True“. Die Band verkaufte weltweit über 25 Millionen Alben und hat sich bis heute einen Platz in der Musikgeschichte gesichert.

Trotz einer vorübergehenden Trennung in den frühen 1990er Jahren reformierte sich die Band im Jahr 2009 und veröffentlichte das Album „Once More“. Kemp hat sich dazu geäußert, dass er eine Reunion von Spandau Ballet nicht ausschließt und plant möglicherweise eine Solotournee, um sowohl seine neuen Titel als auch die Hits seiner Vergangenheit zur Aufführung zu bringen.

Insgesamt bietet Gary Kemp ein faszinierendes Bild eines Künstlers, der sowohl in der Bandgeschichte als auch im Soloformat sein Handwerk weiter feilt und sich kontinuierlich weiterentwickelt, während er seine Wurzeln niemals vergisst.