Die seelische Gesundheit von Frauen weist Unterschiede zu jener der Männer auf, was auch die Behandlung und Betrachtung spezifischer machen sollte, erklärt Prof. Dr. Stephanie Krüger. Hormonelle Veränderungen spielen dabei eine entscheidende Rolle, insbesondere in Bezug auf Themen wie Schwangerschaft, Wochenbett, Wechseljahre und hormonelle Veränderungen bei onkologischen Erkrankungen. Medikamente wirken bei Frauen aufgrund ihres Körperbaus anders und können auch in Bezug auf Nebenwirkungen unterschiedlich ausfallen. Dies unterstreicht die Bedeutung einer spezifischen Beratung für Frauen, die auf ihre individuellen Bedürfnisse eingeht.
Statistiken zeigen, dass mehr Frauen von hormonell bedingten seelischen Erkrankungen betroffen sind als häufig angenommen. Depressionen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Wochenbett treffen etwa 20 Prozent der Frauen, während bis zu 60 Prozent an prämenstruellen dysphorischen Störungen (PMDS) leiden. Ebenso zeigen etwa 20 bis 25 Prozent aller Frauen psychisch relevante Wechseljahresbeschwerden. Diese Zahlen verdeutlichen die weitverbreitete Präsenz dieser Erkrankungen bei Frauen.
Symptome von seelischen Erkrankungen können sich bei Männern und Frauen unterscheiden. Während Männer eher zu auffälligem Verhalten wie übermäßigem Arbeiten oder Alkoholmissbrauch neigen, zeigen Frauen häufiger emotionale und körperliche Symptome. Medizinische Hilfe, auch medikamentös, kann Frauen helfen, ihre Symptome zu lindern und sollte ohne Scham in Anspruch genommen werden. Trotz bestehender Stigmatisierungen ist es wichtig, psychische Gesundheit ernst zu nehmen und angemessen zu behandeln, um Frauen die nötige Unterstützung zukommen zu lassen.
Frauen können aktiv Einfluss auf ihr seelisches Wohlbefinden nehmen, indem sie bewusst ihren Lebensstil gestalten. Die genetischen Voraussetzungen lassen sich zwar nicht ändern, jedoch können Arbeits- und private Belastungen sowie die Art des Umgangs mit diesen Faktoren beeinflusst werden. Prof. Dr. Stephanie Krüger betont die Bedeutung von Selbstreflexion und Achtsamkeit im Alltag, um darauf zu achten, ob man an seine Grenzen gelangt oder überfordert ist. Frauen sollten sich die Zeit für Selbstfürsorge nehmen und auf ihre eigenen Bedürfnisse achten, um ihr seelisches Wohlbefinden zu erhalten.
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