BerlinNeukölln

Sicherungsverwahrter Vergewaltiger auf der Flucht: Berliner Justiz stoppt begleitete Ausgänge

Neues Sicherungsverwahrungssystem in Berlin nach Flucht in Neukölln

Die jüngste Flucht eines verurteilten Vergewaltigers aus der Sicherungsverwahrung hat die Berliner Justiz aufgerüttelt. Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) kündigte an, dass begleitete Ausgänge von Sicherungsverwahrten vorerst ausgesetzt werden. Dies betrifft auch Gefangene, für die eine Sicherungsverwahrung nach ihrer Strafhaft vorgesehen ist, sowie lebenslänglich Verurteilte in den Berliner Gefängnissen.

Der Vorfall, bei dem der Vergewaltiger während eines begleiteten Ausgangs entkam, fand in Neukölln statt. Der Inhaftierte, der bereits fünf Jahre wegen Vergewaltigung und Körperverletzung verbüßte, nutzte einen Moment der Unachtsamkeit und floh aus seiner Mutter’s Wohnung. Obwohl eine sofortige Fahndung eingeleitet wurde, bleibt der Mann bisher unauffindbar. Dieser Fall hat Ähnlichkeiten mit einer früheren Flucht in einem Berliner Gefängnis, bei der ein zweifacher Mörder nach einem unbegleiteten Ausgang 54 Stunden lang flüchtig war.

Daniel Wom Webdesign

Die Sicherungsverwahrung dient als präventive Maßnahme für gefährliche Straftäter, die auch nach ihrer Haftstrafe weiterhin als Risiko für die Gesellschaft betrachtet werden. Seit 2016 wurde der entflohene Vergewaltiger 42 Mal ohne Zwischenfälle zu begleiteten Ausgängen geführt. Dies wirft Fragen auf, ob das aktuelle Sicherungsverwahrungssystem angemessen ist.

Dieser Vorfall hat eine Arbeitsgruppe dazu veranlasst, die Rahmenbedingungen für begleitete Ausgänge zu überprüfen und mögliche Verbesserungen vorzuschlagen. Die Entscheidung, begleitete Ausgänge vorerst auszusetzen, zeigt das Bemühen der Justiz, die Sicherheit zu gewährleisten und weitere Fluchtfälle zu verhindern.

Die Diskussion um das Sicherungsverwahrungssystem in Berlin wird fortgesetzt, während die Ermittlungen zur Ergreifung des entflohenen Vergewaltigers weiterhin laufen. Die Maßnahmen der Justizsenatorin sollen sicherstellen, dass solche Vorfälle in Zukunft vermieden werden und die Bevölkerung bestmöglich geschützt ist.

Berlin News Telegram-KanalBerlin News Telegram-Kanal
Analysierte Quellen, die diese Meldung bestätigen: 4
Analysierte Kommentare in sozialen Medien: 180
Analysierte Forenbeiträge: 22

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"