Im Berliner Stadtteil Britz führt die 40-jährige Schriftstellerin ein Gespräch vor einem Späti. Am 5. Januar 2025, um 09:51 Uhr, erzählt sie über ihre Rückkehr nach einer siebenmonatigen Reise ums Mittelmeer. Zwischen dem Kauf von Lucky-Strike-Tabak und Blättchen schildert sie, dass diese Erlebnisse ihre Sicht auf die Heimatstadt Berlin beeinflusst haben. Der Alltag mit ihren zwei Schulkindern erweist sich als anstrengend und chaotisch, während sie von der Erleichterung spricht, finanzielle Belastungen durch einen niedrigen Mietpreis im Vergleich zu anderen WGs zu haben. Seit fast 20 Jahren lebt sie in Berlin, davon die letzten zehn Jahre in ihrem aktuellen Haus, und sucht nun nach neuen Mitbewohnern.
Die Schriftstellerin äußert eindrücklich, dass Reisen nicht nur Erholung bedeutet. Vielmehr hat sie auch die Herausforderungen der politischen und sozialen Umstände in Brandenburg wahrgenommen, insbesondere den Rechtsruck der AfD. In anderen Ländern habe sie die Probleme von Müll und Hitze erlebt, was ihre Perspektive auf gesellschaftliche Themen während ihrer Reise beeinflusste. Dies ist besonders bedeutsam in Anbetracht der angespannten politischen Situation in der Region.
Kultur unter Druck
Das Thema der politischen Rahmenbedingungen spiegelt sich auch in der Kulturpolitik Berlins wider. Der Berliner Senat plant massive Einsparungen von 130 Millionen Euro im Kulturbereich für das Jahr 2025, die auch die örtlichen Institutionen betreffen. Wie tagesschau.de berichtet, sind Fixkosten für Löhne und Mieten ein großer Teil der Ausgaben von Theatern und Museen, sodass Einsparungen anspruchsvoll umzusetzen sind. Aus diesem Grund hat die kulturpolitische Initiative „BerlinIstKultur“ einen Aktionstag organisiert, um die Öffentlichkeit aufmerksam zu machen und kreative Stimmen zu bündeln.
Eine Demonstration am 13. November vor dem Brandenburger Tor ist für alle kulturinteressierten Bürgerinnen und Bürger geplant. Angesichts der aktuellen Herausforderungen wird eine Korrektur am Sparplan der schwarz-roten Koalition in Aussicht gestellt, wie tip-berlin.de berichtet. Die Kürzungen im Bereich Kinder- und Jugendtheater wurden bereits vollständig zurückgenommen, was einen Lichtblick für die Nachwuchskultur bedeutet.
Ausblick und Unterstützung
Die aktuelle Situation zeigt, dass der Kiez in Berlin mehr als nur ein Lebensraum ist. Die Anwohner und Kulturschaffenden stehen in einem engen Austausch und sind bestrebt, die kleinen Läden zu erhalten und Konzerte zu besuchen, wie diese Punk Rockerin plant. Ihre musikalischen Interessen und die Vorfreude auf bevorstehende Konzerte unterstreichen die lebendige Kulturszene der Stadt.
Die Herausforderungen, vor denen Berlin steht, sind vielfältig. Ob es sich um hohe Mietpreise, eine angespannte Schulsituation oder die schrumpfenden Kulturförderungen handelt, es ist klar, dass der Druck wächst. Doch das Engagement der Bürgerinnen und Bürger, sei es durch Reisen, Teilnahme an Demos oder die Unterstützung von lokalen Künstlern, zeigt, dass die Gemeinschaft zusammenhält und für eine positive Veränderung kämpft.