Auf der „Grünen Woche“ in Berlin hat Sachsens Landwirtschaftsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch (CDU) die aktuelle Situation der sächsischen Agrar- und Ernährungswirtschaft beleuchtet. Er berichtet, dass die Branche grundsätzlich stabil und robust aufgestellt sei. Im vergangenen Jahr betrug der Umsatz der sächsischen Ernährungswirtschaft rund 8 Milliarden Euro, was einen Anstieg von 2,4 Prozent im Vergleich zu 2023 darstellt. Auch das Lebensmittelhandwerk verzeichnete mit einem Umsatz von 0,8 Milliarden Euro positive Entwicklungen.

Dennoch steht die Branche vor erheblichen Herausforderungen. Insbesondere die gestiegenen Betriebsmittelpreise, der Fachkräftemangel sowie Bürokratie und Störungen in den Lieferketten, hervorgerufen durch Extremwetterereignisse, belasten die Unternehmen. Zudem sorgt ein aktueller Ausbruch der Maul- und Klauenseuche für große Besorgnis bei den Betrieben. Minister von Breitenbuch warnte außerdem vor möglichen ökonomischen Schäden, die durch Exportbeschränkungen insbesondere die Milchwirtschaft stark treffen könnten, wie Borkener Zeitung berichtet.

Branchenübersicht und Beschäftigung

Die sächsische Ernährungswirtschaft beschäftigt etwa 21.700 Menschen. Besonders bedeutend ist die Back- und Teigwarenherstellung, in der rund 7.000 Beschäftigte tätig sind. In der Schlachtung und Fleischverarbeitung arbeiten zirka 4.200 Menschen, während die Milchverarbeitung etwa 3.300 Beschäftigte zählt. Darüber hinaus gibt es zirka 1.300 Betriebe im Lebensmittelhandwerk, wie Bäcker und Fleischer, die zusammen rund 20.000 Menschen beschäftigen und einen Umsatz von knapp 800 Millionen Euro generieren.

Die wichtigsten Abnehmer für sächsische Ernährungsprodukte sind Polen, Italien, die Niederlande, Tschechien, Österreich, Spanien, Frankreich und Großbritannien. Die Exporte in diese Länder stiegen um 5% auf 1,05 Milliarden Euro, was einer Exportquote von 13,1% entspricht. Dies zeigt die internationale Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Ernährungswirtschaft, die immer wieder von aktuellen Herausforderungen wie Rohstoffunsicherheiten und gestiegenen Energiepreisen betroffen ist, wie Oiger hervorhebt.

In dieser Woche sind zudem Gespräche zwischen dem Sozialministerium und der Branche angekündigt, die mögliche weitere Schritte und Maßnahmen zur Unterstützung der Betroffenen besprechen sollen. Die sächsische Ernährungswirtschaft müssen nun zusammenarbeiten, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern und weiterhin erfolgreich am Markt zu bestehen.