Die Diskussion um die S-Bahn-Verlängerung von Wolfratshausen nach Geretsried nimmt weiter Fahrt auf. Der Stadtrat von Geretsried hat kürzlich die Notwendigkeit des Regionalverkehrs unterstrichen, was durch die einstimmige Zustimmung der Stadtratsmitglieder unterstrichen wird, ausgenommen Edmund Häner von der Geretsrieder Liste. Auch wenn einige Stadtratsmitglieder, darunter Elmar Immertreu, die Sinnhaftigkeit des Projekts in Frage stellen, bleibt Verkehrsreferent Heiko Hawla (FW) eine entscheidende Stimme, die das Vorhaben als unverzichtbares Zukunftsprojekt verteidigt. Josef Orthuber (CSU) warnte zudem vor den möglichen negativen Auswirkungen einer Ablehnung der S-Bahn-Anbindung für Geretsried.

Die geplante Tieferlegung der Gleise am Bahnhof Wolfratshausen hat sich jedoch als kostspieliger herausgestellt als zunächst angenommen. Die Kosten für diese Maßnahme sind von ursprünglich 17 Millionen Euro im Jahr 2009 auf nunmehr 31 Millionen Euro gestiegen. Lediglich die Städte Geretsried und Wolfratshausen übernehmen jeweils 15 Prozent der Kosten, während der Landkreis den Löwenanteil von 70 Prozent trägt. Das bedeutet, dass jede Stadt zur Kasse bitten muss und letztlich 4,65 Millionen Euro aufbringen muss, um das Gesamtprojekt zu stemmen.

Kostensteigerung und Finanzierung

Aktuell belaufen sich die Gesamtkosten des Projekts, das die S-Bahn um 9,2 Kilometer von Wolfratshausen nach Geretsried verlängern soll, auf etwa 433 Millionen Euro. Dies markiert eine erhebliche Steigerung im Vergleich zu den ursprünglichen Schätzungen von 168 Millionen Euro im Jahr 2009. Der Kreisausschuss hat trotz dieser finanziellen Herausforderung und mit einer Gegenstimme der Beteiligung in Höhe von 21,7 Millionen Euro zugestimmt, womit der Landkreis 70 Prozent der Mehrkosten abdeckt. Einige Mitglieder des Gremiums äußerten Bedenken hinsichtlich der finanziellen Belastung für den Kreishaushalt.

Derzeit befindet sich das Projekt im Genehmigungsverfahren, und der Landkreis drängt auf einen zügigen Baubeginn. Landratsamt-Abteilungsleiter Wolfgang Krause hat angekündigt, dass der Staat im Sommer eine vertragliche Vereinbarung mit der Bahn treffen möchte. Die Planfeststellung durch das Eisenbahn-Bundesamt wird für Mitte 2025 erwartet. Dies ist ein entscheidender Schritt, um den Bau zu einem realistischen Zeitrahmen zu ermöglichen und die S-Bahn-Verlängerung bis zu den damit verbundenen Herausforderungen voranzutreiben.

Bedeutung für die Mobilität

Die S-Bahn-Anbindung von Geretsried stellt nicht nur eine Verbesserung des regionalen Verkehrs dar, sondern könnte auch eine stärkere Anbindung an das Münchner S-Bahn-Netz ermöglichen. Langfristig wird dies als ein wichtiger Beitrag zur Mobilitätswende in der Region angesehen. Ein reibungsloser Zugang zum öffentlichen Verkehr hat positive Auswirkungen auf die Lebensqualität und die wirtschaftliche Entwicklung der Anliegerstädte.

Während sich die Planungen konkretisieren, bleibt abzuwarten, wie die Meinungen innerhalb der beteiligten Kommunen und Gremien weiterentwickeln werden. Denn der Bau wichtiger Infrastrukturprojekte erfordert nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch einen Konsens, der die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt.

Die S-Bahn-Verlängerung könnte eine wichtige Rolle spielen, nicht nur in der regionalen Verkehrsplanung, sondern auch im Kontext der Mobilität in Deutschland, wo ähnliche Projekte in verschiedenen Städten, wie Berlin mit der S-Bahn-Linie S15, ebenfalls anstehen. Die Herausforderungen und Fortschritte dieser Initiativen werden genau beobachtet und sind für die Zukunft der Verkehrsinfrastruktur von großer Bedeutung.

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