Die Bedeutung internationaler Forschungsaufenthalte für Wissenschaftler:innen wird immer deutlicher. Insbesondere die Bucerius Law School fördert aktiv solche Austauschprogramme. Wie law-school.de berichtet, laden sie ausländische Gastwissenschaftler:innen auf ihren Hamburger Campus ein und unterstützen ihre eigenen Wissenschaftler:innen bei Forschungsaufenthalten im Ausland.

Ein Beispiel für eine derartige Förderung ist Robert Maximilian Lamersdorf, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promovend an der Bucerius Law School. Von Oktober bis Dezember 2022 verbrachte er einen Forschungsaufenthalt an der School of Law der University of California (UCLA) in Los Angeles, USA. Diese Erfahrung stellte für ihn nicht nur einen akademischen, sondern auch einen interkulturellen Austausch dar.

Forschungsfokus und interdisziplinäre Fragestellungen

Lammersdorfs Forschungsfokus liegt auf dem US-amerikanischen Recht, speziell auf dem „fiduciary law“ und Gesellschaftsrecht. Dieser Bereich regelt die Rechtsverhältnisse, in denen eine Seite die Interessen einer anderen wahrnimmt. Außerdem untersucht er die Interaktion zwischen rechtlichen Regeln und außerrechtlichen Mechanismen, wie sozialen und moralischen Normen. Das Ziel seiner Forschung ist es, ein tieferes Verständnis von Vertrauen und Treue in diesen Beziehungen zu gewinnen.

Ein Hauptnutzen seines Auslandsaufenthaltes war der Austausch mit Professor:innen vor Ort, die ihm wertvolle Denkanstöße lieferten und die Attraktivität der UCLA ausmachten. Diese Institution bietet nicht nur Zugang zu erstklassigen akademischen Ressourcen, sondern auch zu idealen Gesprächspartnern für vielfältige Forschungsaspekte.

Forschungsmöglichkeiten in Deutschland

Neben der Bucerius Law School bietet auch das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht zahlreiche Möglichkeiten für internationale Forschungsaufenthalte. Jährlich besuchen rund 1.000 Gäste das Institut, was es zu einem bedeutenden Knotenpunkt für Rechtswissenschaftler:innen macht. Nach Angaben von mpipriv.de haben externe Wissenschaftler:innen die Möglichkeit, einen Forschungsaufenthalt zu beantragen, wobei eine ernsthafte wissenschaftliche Absicht Voraussetzung ist.

Das Institut stellt den Gästen einen Arbeitsplatz in den Lesesälen sowie Zugang zur umfangreichen Bibliothek zur Verfügung. Zudem gibt es eine begrenzte Anzahl an Stipendien, die von der Max-Planck-Gesellschaft finanziert werden und externen Wissenschaftler:innen mit Lebensmittelpunkt außerhalb Deutschlands zur Verfügung stehen.

Unterstützung für Nachwuchswissenschaftler:innen

Das Internationale Büro an der Freien Universität Berlin bietet Unterstützung für Nachwuchswissenschaftler:innen, die an einem Forschungsaufenthalt interessiert sind. Sie sollten über ihre Professor:innen potenzielle Kontakte ins Ausland herstellen, um passende Gasteinrichtungen zu finden, wie es auf jura.fu-berlin.de beschrieben wird.

Zusätzlich können finanzielle Mittel für Forschungsaufenthalte beim Center for International Cooperation und der Abteilung Internationales der FU Berlin beantragt werden. Solche Förderungen sind entscheidend, um Forschenden die Durchführung lebenswichtiger Studien und den Austausch mit internationalen Kolleg:innen zu ermöglichen.