Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die Hochschullehre nimmt immer mehr Form an. Heute, am 27. Februar 2025, hat die Universität Potsdam einen bedeutenden Schritt in diesem Bereich bekannt gegeben. Der digitale Dienst GPT.UP, ein KI-gestützter Chatbot, der Textanfragen in Echtzeit beantwortet, wurde Ende 2024 eingeführt. Nutzer haben die Möglichkeit, aus verschiedenen KI-Sprachmodellen zu wählen, was die Nutzung von KI in der Lehre enorm erleichtert. Dabei wird der Datenschutz großgeschrieben; personenbezogene Daten werden nicht an Hersteller weitergeleitet und es ist nicht erlaubt, solche Daten in GPT.UP einzugeben.

Die frühe Auseinandersetzung der Universität Potsdam mit KI-Innovationen zeigt sich auch in einem bevorstehenden Positionspapier zu „KI in der Hochschullehre“, das Anfang 2025 veröffentlicht wird. Laut der Universität wird der Dienst nicht nur für Angehörige der Universität Potsdam zur Verfügung stehen, sondern auch für die Fachhochschule Potsdam und die Filmuniversität. Lehrende können GPT.UP nutzen, um ihre Veranstaltungen zu bereichern und Studierenden Unterstützung zu bieten.

Vielfalt der Sprachmodelle

Ein wesentliches Merkmal von GPT.UP ist die Auswahl an verschiedenen KI-Sprachmodellen. Diese Modelle variieren hinsichtlich Größe, Trainingsdaten und Lizenzierung. Das Modell „DeepSeek“, das im Februar 2025 hinzugefügt wurde, benötigt weniger Rechenleistung und verspricht schnelle Antworten. Allerdings gibt es Bedenken bezüglich Datenschutz und Zensur, insbesondere aufgrund der höheren politischen Voreingenommenheit, die durch die Auswahl der Trainingsdaten entstehen kann. DeepSeek wird ebenfalls von der GWDG in einer datenschutzkonformen Umgebung gehostet.

Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Hochschullehre wird als zunehmend wichtig erachtet, nicht nur als Unterstützung für Lehrende, sondern auch zur Förderung des Lernens unter Studierenden. Laut einem Artikel von Anja Riedel und Martina Mörth von der Technischen Universität Berlin ist das Verständnis der Funktionsweise generativer KI (genKI) für Lehrkräfte von entscheidender Bedeutung. KI kann sowohl Lernhilfe als auch Herausforderung darstellen, und es gibt zahlreiche Empfehlungen für den verantwortungsvollen Einsatz von KI-Tools in der Lehre.

Chancen und Risiken der KI

Die Chancen von KI in der Bildung sind vielfältig. Sie verspricht eine Personalisierung des Lernens, verbesserte Lehrmethoden und optimierte administrative Prozesse. Gleichzeitig wurden jedoch auch erhebliche Risiken identifiziert. Datenschutzprobleme, algorithmische Verzerrungen und verstärkte Bildungsungleichheiten sind nur einige der Herausforderungen, die laut einer Analyse der Potenziale und Risiken von KI in der Bildung berücksichtigt werden müssen. Studien zeigen, dass ein fundiertes Verständnis für die Potenziale und Grenzen der KI-Nutzung erforderlich ist.

Die Diskussion über die Rolle von KI in der Lehre wird vor dem Hintergrund von ethischen und rechtlichen Fragen geführt. Die Möglichkeit eines Kompetenzverlusts (Deskilling) infolge der Verwendung von KI ist ebenfalls ein wichtiges Thema, wobei die Eigenverantwortung der Studierenden besonders betont werden sollte. Letztlich zeigt die aktuelle Entwicklung, dass KI in die Hochschulbildung integriert wird, doch gleichzeitig muss ein bewusster Umgang mit diesen Technologien gepflegt werden.