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Berlin

Regenwassermanagement in Berlin: Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung

Die vielfältigen Maßnahmen der Schwammstadt Berlin: Vom Gründach zur Rigole

Die Umwandlung von Regenwasser in einen Segen stellt eine bedeutende Maßnahme dar, um Überflutungen in großen städtischen Gebieten wie Berlin zu vermeiden. Eines der prominentesten Bauprojekte in dieser Hinsicht war die Errichtung eines Stauraumkanals unter dem bekannten Berliner Mauerpark. Diese Struktur hat eine Kapazität von 7.611 Kubikmetern, die bei starken Regenfällen das Abwasser aufnehmen und so das Risiko von Überläufen in die Panke minimieren kann. Während solche Großprojekte von großer Bedeutung sind, sollte nicht übersehen werden, dass das Konzept der Schwammstadt im Wesentlichen aus der Kombination vieler kleinerer Maßnahmen besteht.

In Berlin wird seit 2018 bei städtischen Neubauten eine dezentrale Bewirtschaftung von Regenwasser umgesetzt. Es gilt die Regelung, dass Regenwasser vor Ort gehalten wird, und nur in Ausnahmefällen in die Kanalisation eingeleitet werden darf. Eine neue Bauordnung seit dem letzten Jahr schreibt beispielsweise die Errichtung von Gründächern vor, um das Regenwasser zu speichern und verzögert abfließen zu lassen. Diese Dachkonstruktionen dienen als Retentionsdächer und tragen zur örtlichen Regenwassermanagement bei.

Neben Gründächern stehen auch andere Maßnahmen zur Verfügung, wie die Versickerung, Zisternen, Rigolen und oberirdische Wasserbecken. Versickerungsanlagen sind vergleichsweise kostengünstig und nutzen den Platz dort, wo der Boden durchlässig ist, um Regenwasser aufzufangen. Zisternen werden meist im Erdreich platziert und dienen der Speicherung von Regenwasser, das später für verschiedene Zwecke genutzt werden kann. Rigolen hingegen sind durchlässige unterirdische Behälter, die für aufwändigere Installationen bekannt sind, jedoch in bestimmten Situationen unverzichtbar sind.

Grünflächen und Wasser sind eng miteinander verbunden und bilden die Grundlage der Schwammstadt. Einfache Maßnahmen wie die Nutzung von Regentonnen zur Bewässerung von Straßenbäumen tragen zur Kühlung und Erfrischung der Stadt bei. Bäume spielen eine entscheidende Rolle als natürliche Klimaanlagen und sind somit essentiell für das städtische Mikroklima. Trotz der Fortschritte im Bereich des Regenwassermanagements besteht weiterhin die Herausforderung des Entsiegelns von Flächen, um die Schwammstadt-Idee vollständig umzusetzen.

Alexander Klein

Lebt in Zwickau und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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