Die für den 18. Januar 2025 geplante rechtsextreme Demonstration in Aachen wurde abgesagt. Der Veranstalter Ferhat Sentürk gab die Entscheidung am späten Samstagabend über soziale Medien bekannt. Sentürk begründete die Absage mit seiner Sorge um die eigene Sicherheit, nachdem er von medienkritischer Hetze gegen sich selbst berichtete und von Angriffen auf sein Umfeld sprach, ohne jedoch detaillierte Informationen zu teilen. Es wurden keine Strafanzeigen erstattet, und die Angaben konnten bislang nicht überprüft werden. Sentürk, ein ehemaliger AfD-Politiker, plante ursprünglich, mit Neonazis und rechtsextremen Verbündeten zu demonstrieren, um gegen Linksextremismus zu kämpfen.
Die geplante Demonstration war von der Initiative Allianz NRW unter dem Titel „Für Recht und Ordnung – Gegen Linksextremismus und politisch motivierte Gewalt“ bei der Polizei angemeldet worden. Diese Veranstaltung hätte einen Demonstrationszug vom Bahnhof Rothe Erde über das Ostviertel und das Frankenberger Viertel zur Hackländerstraße umfasst, mit einer abschließenden Kundgebung am Autonomen Zentrum. Rund 600 Teilnehmende wurden erwartet, was auf eine erhebliche Mobilisierung der rechtsextremen Szene hinweist. Sentürk wollte mit dieser Demonstration sowohl die Kontinuität seiner Aktivitäten betonen als auch gegen linke Strömungen protestieren, ähnlich einer Veranstaltung, die er am 14. Dezember 2024 in Berlin mitorganisiert hatte.
Reaktion und Gegenproteste
In der Vergangenheit war Sentürk an der Organisation einer rechten Demonstration in Berlin beteiligt, die in gewaltsame Auseinandersetzungen mündete und bei der 31 Polizeibeamte verletzt wurden. Mehrere anwesende Neo-Nazis und Teilnehmer hatten bei dieser Gelegenheit gewagte Parolen gerufen, darunter Slogans gegen die Antifa. Die Polizei hatte den Berliner Aufmarsch schließlich aufgelöst. In Aachen wurde bereits diverser Widerstand gegen die geplante Demonstration angemeldet, wobei eine Online-Petition zur Aufforderung an die Polizei, diese zu stoppen, innerhalb kurzer Zeit über 25.000 Unterschriften erreichte.
Der bundesdeutsche Rechtsextremismus hat sich über die Jahre gewandelt und kann in vier Phasen unterteilt werden. Diese reichen von den frühen Nachkriegsjahren bis in die Gegenwart und umfassen sowohl die Entstehung verschiedener rechtsextremer Parteien als auch stets ansteigende rassistische Gewalt. Die Integration von rechtsextremen Wählern durch die AfD zeigt, dass extremistische Tendenzen auch durch politische Strömungen innerhalb des etablierten Systems beeinflusst werden. Die Verfolgung und Aufdeckung rechtsextremer Aktivitäten ist daher essenziell für den Erhalt einer demokratischen Gesellschaft.
Angesichts der aktuellen Situation bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die Behörden ergreifen werden, um künftige rechtsextreme Aufmärsche zu unterbinden und gleichzeitig den Schutz der öffentlichen Sicherheit zu garantieren. Die Absage der Demonstration stellt jedoch einen wichtigen Schritt im Kampf gegen rechtsextreme Bestrebungen dar und zeigt die Ablehnung dieser Ideologien in der breiten Gesellschaft.
Für weitere Informationen und Hintergründe zu diesem Thema besuchen Sie bitte die folgenden Seiten: Aachener Zeitung, t-online, bpb.