Herbert Fritsch bringt mit seiner Inszenierung „Pferd frisst Hut“ eine musikalische Komödie auf die Bühne der Komischen Oper Berlin. Die Premiere fand am 8. Februar 2025 im Schillertheater statt. Inspiriert von Orson Welles‘ Broadway-Inszenierung „Horse Eats Hat“, ist Fritschs Werk eine künstlerische Hommage an Eugène Labiches „Ein Florentinerhut“. Fritsch, Schauspieler, Regisseur und Medienkünstler, ist für seine emotionsgeladenen und humorvollen Inszenierungen bekannt.
Die Handlung von „Pferd frisst Hut“ dreht sich um die Figur Fadinard, der aufgrund eines Vorfalls mit einer Frau und ihrem Liebhaber gezwungen ist, sich um einen gefressenen Hut zu kümmern. Diese fordern eine Entschädigung und verschanzen sich in seinem Haus, was Fadinards Hochzeitsfeierlich-keiten erheblich stört. Während er in ganz Paris verzweifelt nach einem Ersatzhut sucht, folgen ihm die Hochzeitsgäste unwissend durch die Stadt, was die Gesellschaft beim Chaos wächst.
Fritschs kreative Vision
Herbert Fritsch, der seit 2019 Mitglied der Akademie der Künste ist und in Berlin lebt, legt bei seinen Inszenierungen großen Wert auf Farbe und eine befreiende Stimmung. Er nutzt Türen als stilistisches Mittel und plant, zahlreiche Türen, darunter auch eine Drehtür, in die Aufführung einzusetzen. „Ich sehe die Bühne als ein Musikinstrument“, beschreibt Fritsch seine Sichtweise. Er möchte, dass das Publikum intensiv in die Darbietung eintaucht und verweigert die Grautöne seiner Darstellungen.
Ein besonderer Aspekt der Aufführung ist die musikalische Gestaltung, die von Herbert Grönemeyer übernommen wurde. Fritsch beschreibt die Zusammenarbeit mit Grönemeyer als humorvoll und angenehm, wobei er sich nicht in dessen musikalische Entscheidungen einmischte. Vielmehr liegt sein Fokus darauf, den Sängern Raum für ihren Ausdruck zu geben und die Spielfreude zu betonen.
Weiterführende Projekte
Parallel zur Premiere von „Pferd frisst Hut“ findet maßgeblich im Bereich der Darstellenden Kunst in Berlin das Event Schall&Rausch statt. Dieses startet am 7. Februar 2025 und bietet ein diverses Programm, das archaische Rituale, elektronische Klänge und neue Entdeckungen umfasst. Die Veranstaltungsreihe wird in der ehemaligen Kindl-Brauerei in Neukölln durchgeführt und weckt das Interesse an Musiktheater jenseits des Mainstreams.
Mit der Inszenierung „Pferd frisst Hut“, die nicht nur durch die kreative Vision Fritschs, sondern auch durch die humorvolle musikalische Untermalung von Grönemeyer bestechen wird, verspricht dieses Werk eine gelungene Aufführung, die das Publikum in ihren Bann ziehen wird. Die Kombination aus komischen Elementen und einer packenden Handlung lässt auf unterhaltsame Abende in der Komischen Oper Berlin hoffen.