Am kommenden Monat wird das neue Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Neuseeland in Kraft treten. Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) erläutert, dass nichttarifäre Handelshemmnisse reduziert und der digitale Handel vereinfacht werden sollen. Durch die Abschaffung von Zöllen und zollfreien Kontingenten werden 91 Prozent des aktuellen neuseeländischen Handels mit der EU sofort zollfrei sein, mit einem Anstieg auf 97 Prozent nach vollständiger Umsetzung in sieben Jahren.
Das kürzlich angekündigte Inkrafttreten des Abkommens führte dazu, dass der BGA gemeinsam mit der Botschaft von Neuseeland in Berlin, der Wirtschaftsförderagentur New Zealand Trade and Enterprise und dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. ein Webinar zum Thema „Neuseeland als Beschaffungsmarkt“ organisierte. Die Veranstaltung umfasste Grußworte von Hauptgeschäftsführern und dem neuseeländischen Botschafter sowie eine Präsentation der neuseeländischen Wirtschaft durch den Trade Commissioner in Berlin, Simon Hearsey.
Hearsey betonte die Innovationskraft Neuseelands und präsentierte interessante Fakten, darunter die Durchführung des ersten bemannten Fluges und der ersten Atomspaltung im Land. Mit einer Bevölkerung von rund 5 Millionen produziert Neuseeland Lebensmittel für den Verbrauch von 40 Millionen Menschen jährlich und zählt zu den größten Saatgutproduzenten weltweit. Im Anschluss an die Präsentation beantworteten Hearsey und andere Experten Fragen, darunter auch zum Import von Manuka Honig.
Die Verhandlungen für das Abkommen mit Neuseeland dauerten vier Jahre und stellten für die EU einen wichtigen Test dar, ob neue Freihandelsabkommen erfolgreich abgeschlossen werden können. Für die deutsche Wirtschaft war die Notwendigkeit eines solchen Abkommens unumstritten, auch wenn die EU bisher eine eher dürftige Bilanz in diesem Bereich aufwies.