BildungNeukölln

Kontroverse um TU Antisemitismusbeauftragten

Die Ernennung von Uffa Jensen zum Antisemitismusbeauftragten an der Technischen Universität Berlin hat zu Kritik geführt. Der Zentralrat der Juden bezeichnete die Besetzung als „eine Enttäuschung“ und kritisierte Jensen dafür, dass er angeblich die Situation von Jüdinnen und Juden nicht verstehe. Des Weiteren sei Jensen ein Gegner der Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) und habe Relativierungen vorgenommen, die auf Kritik stießen.

Hanna Veiler, Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion, äußerte sich ebenfalls kritisch zur Nominierung von Jensen und warf den Universitäten vor, Personen als Antisemitismusbeauftragte zu ernennen, die angeblich „keine Ahnung von jüdischer Lebensrealität“ hätten. In einer Stellungnahme wies Jensen die Vorwürfe zurück und betonte, dass die Debatte über Antisemitismus und dessen Definition die jüdische Welt spalte. Er verteidigte seine Kritik an der IHRA-Definition und betonte seine Zusammenarbeit mit jüdischen Studierenden und Forschern am Zentrum für Antisemitismusforschung.

Das Präsidium der TU Berlin reagierte auf die Kritik und verteidigte die Ernennung von Jensen. Die Universität betonte, dass Jensen sich sein Leben lang mit deutsch-jüdischer Geschichte beschäftigt habe und sich für die Analyse und Bekämpfung von Antisemitismus einsetze. Zudem sei geplant, dass Jensen ein Team von jüdischen und nichtjüdischen TU-Angehörigen zusammenstellen werde, um seine Arbeit zu unterstützen.