Das ICC in Berlin, seit zehn Jahren geschlossen, steht vor unklarer Zukunft hinsichtlich möglicher Kongresse. Trotz Bemühungen der Landesregierungen blieb die Frage nach einer Neunutzung unbeantwortet. Zukunftspläne wie futuristische Architekturen oder Labore blieben Visionen. Zwischennutzungen, darunter als Impfzentrum, zeigten den pragmatischen Umgang mit dem Gebäude. Kulturelle Nutzungsvisionen wie die Idee einer Bibliothek blieben ebenfalls unverwirklicht.
Die Finanzierung der Sanierung des ICC gestaltet sich schwierig, da das Land Berlin die ursprünglich zugesagten 200 Millionen Euro strich. Trotzdem bleibt der Wunsch, das ICC als Ort für Kultur, Innovation und Kongresse zu reaktivieren bestehen. Ein neues Brandschutzgutachten und Machbarkeitsstudien zur möglichen Nutzung mit Hotels als Einkommensquelle sind im Gange. Die Notwendigkeit einer Kombination mit einem Hotel zur Rentabilität wurde bereits vor zehn Jahren erkannt.
Mit dem inkrementellen Verfall des ICC und den bevorstehenden umfangreichen Bauarbeiten am Autobahndreieck Funkturm werden die Herausforderungen für eine mögliche Reaktivierung zunehmen. Die optimistische Einschätzung des damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel bzgl. der Langlebigkeit des ICC wird angesichts des Stillstands und der ungewissen Zukunft in Frage gestellt.