Am 27. Februar 2025 wurde die Arbeit des „Bürger*innenrats zur Stadtentwicklung“ in München offiziell an Oberbürgermeister Dieter Reiter übergeben. In einer öffentlichen Veranstaltung im Rahmen der Jahresausstellung „München hat Plan“ erhielten die Mitglieder des Rats die Gelegenheit, ihre 36 Empfehlungen zu präsentieren. Der Bürger*innenrat setzt sich aus 100 Münchnern zusammen, die durch ein Losverfahren ausgewählt wurden, und repräsentiert die Vielfalt der Bevölkerung in Bezug auf Geschlecht, Alter, Wohnort und Bildung. Oberbürgermeister Reiter begrüßte die Vorschläge und versprach, bis zum Sommer alle Punkte zu bearbeiten.

Die Arbeit des Bürger*innenrats erstreckte sich über vier Samstage zwischen Juli und Dezember 2024. Während dieser Zeit wurden die Teilnehmer von einem neutralen Moderationsteam begleitet, das grundlegende Fertigkeiten vermittelte, um die gleichberechtigte Beteiligung zu gewährleisten. Experten stellten verschiedene Themen vor und beantworteten die Fragen der Teilnehmenden. In kleinen Gruppen wurden zahlreiche Ideen und Empfehlungen zu den Themen „Gutes Klima“, „Nachhaltige Mobilität“ und „Attraktives München“ erarbeitet.

Wichtige Empfehlungen

Zu den bemerkenswertesten Vorschlägen zählt die Idee von Manfred Heigl zur besseren Beschriftung der U-Bahnhöfe. Er regte an, die Haltestellen mit den Stationsnamen und Linienfarben oberirdisch zu kennzeichnen, um die Erkennbarkeit zu erhöhen und die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs zu steigern. Diese Idee wurde von Oberbürgermeister Reiter als logisch und umsetzbar bezeichnet und er zeigte sich begeistert über den Prozess und die Ergebnisse des Bürger*innenrats.

  • Flächendeckendes Netz von Trinkwasserbrunnen
  • Bürokratieabbau
  • Öffnung von Stadtbächen
  • Barrierefreier Nahverkehr
  • Wohnungstauschbörse
  • Nachhaltigkeits-Workshops
  • Förderung von Inklusion und Ausbildung durch Anreize bei Gewerbesteuer
  • Transparentes Baustellen-Zentralregister
  • Gemeindehaus in jedem Quartier

Die Empfehlungen zielen darauf ab, das Stadtleben in München nachhaltig zu verbessern und die Lebensqualität für alle Bürger zu erhöhen. Reiter äußerte seine Entschlossenheit, alle Punkte abzuarbeiten, und wies auf die Ablehnung dreier Standardantworten der Verwaltung hin: „Das haben wir noch nie gemacht“, „Das haben wir immer so gemacht“ und „Da könnt ja jeder kommen.“

Vergleich mit anderen Städten

Der Münchner Ansatz zur Stadtentwicklung steht im Kontext einer breiteren Diskussion über nachhaltige Mobilität in urbanen Räumen, wie sie auch in anderen Städten, beispielsweise Berlin, verfolgt wird. Der dortige Senat hat den strategischen Handlungsrahmen StEP MoVe beschlossen, um den Anteil umweltfreundlicher Verkehrsmittel bis 2030 zu erhöhen und den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren. Diese Initiativen verdeutlichen, dass es global ein wachsendes Interesse an umweltfreundlicheren und lebenswerteren Städten gibt, was auch München in seine Überlegungen zur Stadtentwicklung einbezieht.

Der Bürger*innenrat in München ist also nicht nur ein Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Stadtentwicklung, sondern auch ein Beispiel für gelungene Bürgerbeteiligung. Die gesammelten Ideen der Bürger bieten der Stadtverwaltung wertvolle Impulse für die künftige Gestaltung des urbanen Lebensraums. Experten hoffen, dass die Umsetzung dieser Empfehlungen eine positive Veränderung für alle Münchner mit sich bringt.

Für weitere Informationen über den Bürger*innenrat zur Stadtentwicklung besuchen Sie die München T-Online, oder schauen Sie auf die Seite der Stadt unter München Stadt und den Berliner Plan zur Verkehrspolitik auf Berlin.de.