Die deutschlandweiten Klimastreiks am 13. Februar 2025 finden trotz eines mutmaßlichen Anschlags auf eine Verdi-Demonstration in München statt. Fridays for Future (FFF) hat seine Planungen für die Demo in München angepasst, indem anstelle einer Laufdemonstration nur eine Kundgebung abgehalten wird. Dies geschieht in enger Absprache mit den Behörden und ist bedingt durch die Einsatzkräfte der Polizei, die durch die Münchner Sicherheitskonferenz gebunden sind. Carla Reemtsma, Sprecherin von FFF, hebt hervor, dass der Kontakt zu den Versammlungsbehörden und der Polizei in anderen Städten besteht, um die Sicherheit der Demonstrationen sicherzustellen.
In München ist die Stimmung angespannt, doch FFF zeigt sich kämpferisch. Jochen Kopelke, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), kündigt mehr sichtbaren Schutz bei den Protesten an. Er betont die Notwendigkeit, dass die Menschen ihre Grundrechte sicher wissen können, während er gleichzeitig auf die Herausforderungen hinweist, die die fehlenden neuen Sicherheitsgesetze im Bundestag für die Sicherheitsbehörden darstellen. Kopelke fordert ein Sondervermögen für die innere Sicherheit sowie eine Änderung der politischen Rahmenbedingungen.
Ein starkes Zeichen für den Klimaschutz
Am 23. September 2022 mobilisierte Fridays for Future bereits zum elften globalen Klimastreik mit dem Motto #PeopleNotProfit. In Berlin und anderen Städten werden mehrere Tausend Klimaaktivist:innen erwartet. Im Vorjahr nahmen in Berlin über 100.000 Menschen an dem Streik teil, der in mehr als 250 Standorten deutschlandweit stattfand. FFF fordert, dass das Wohl der Menschheit über den Profit von Konzernen gestellt wird und hat klare Forderungen an die Bundesregierung formuliert, darunter die Abkehr von Fracking, Kohle- und Atomkraft sowie die Förderung erneuerbarer Energien.
Die Klimakrise zeigt bereits verheerende Wirkungen, insbesondere im globalen Süden, während Wissenschaftler:innen eindringlich warnen, dass auch der globale Norden nicht verschont bleiben wird, wenn die nötigen Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels unterbleiben. Die Demonstration begann um 12 Uhr im Invalidenpark und führte durch das Regierungsviertel, mit einer Abschlusskundgebung um 16 Uhr.
Veränderungen und Herausforderungen
In den letzten Jahren hat sich die Bewegung verändert, und es gibt sowohl Erfolge als auch Enttäuschungen zu verzeichnen. FFF konnte Klimaschutz als wichtiges Thema in der politischen Agenda etablieren und mobilisierte 2019 Hunderttausende Menschen. Dennoch sind viele der erhofften Maßnahmen hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Aus dieser Unzufriedenheit entstand die Gruppe „Letzte Generation“, die radikalere Protestaktionen ins Leben rief.
Die Bewegung hat sich seitdem vergrößert und umfasst nun auch andere Gruppen wie „Students for Future“ und lokale Initiativen. Dabei bleibt Lützerath ein zentrales Thema, das symbolisch für den Widerstand gegen Braunkohle steht. Umfragen zeigen, dass eine Mehrheit der Bürger Klimaschutz auch in Krisenzeiten für wichtig hält, was als Erfolg von FFF gewertet werden kann. Der Politikwissenschaftler Sebastian Haunss zieht Parallelen zwischen der FFF-Bewegung und der AKW-Bewegung, die ebenfalls phasenweise inaktiv war, aber wieder mobilisieren konnte.
In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen und der anhaltenden Klimakrise bleibt es entscheidend, dass die Menschen für ihre Grundrechte und eine gerechte Klimapolitik eintreten.