Heute, am 28. Januar 2025, findet in der Hauskapelle des Maximilian-Kolbe-Hauses in Hamburg eine besondere Gedenkveranstaltung zum 80. Todestag von Helmuth James Graf von Moltke statt. Organisiert von Studierenden und Mitgliedern der Katholischen Hochschulgemeinde, begann die Andacht um 8 Uhr. Dr. Nassua von der Helmut-Schmidt-Universität hielt eine bewegende Ansprache, in der er Moltke als einen Widerstandskämpfer würdigte, der trotz seiner adeligen Herkunft einen unkonventionellen Lebensweg eingeschlagen hat.
Graf von Moltke wurde 1907 in einem mecklenburgischen Adelsgeschlecht geboren. Sein Vater war Helmuth (Adolf) von Moltke, ein Gutsbesitzer, dessen Familie eine tief verwurzelte Tradition im preußischen Adelsstand hatte. Helmuth James war der Urgroßneffe von Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke. Aufgewachsen mit seinen fünf Geschwistern auf dem Familiengut Kreisau, präsentierte sich Moltke früh als ein Mensch, der sich intensiv für Gerechtigkeit und internationales Verständnis einsetzte.
Lebenslauf und Widerstandsaktivitäten
Nach seinem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Breslau, Wien und Berlin, war er 1934 als Rechtsanwalt in Berlin tätig. Besonders hervorzuheben ist Moltkes Engagement für die Auswanderung von Juden und anderen Verfolgten während des Nationalsozialismus. Er besuchte regelmäßig Großbritannien und setzte sich für die Rechte der Unterdrückten ein. Wikipedia beschreibt seine Rolle als Mitglied des Kreisauer Kreises, wo er anwesend war, um über eine zukünftige Ordnung Deutschlands nach dem Nationalsozialismus zu diskutieren. Trotz seiner Opposition gegen das Regime war er kein Befürworter eines Attentats auf Hitler.
In der Andacht zitierte Dr. Nassua Moltkes letzte Worte, die seine Identität als Christ verdeutlichen: „Ich stehe vor Freisler nicht als Protestant, nicht als Adliger, nicht als Preuße, nicht als Deutscher – sondern als Christ und als gar nichts anderes.“ Diese Worte unterstreichen seine tiefe Verpflichtung zu christlichen Werten und seiner Standhaftigkeit gegenüber dem totalitären Regime.
Vermächtnis und Relevanz
Nach der Andacht fand ein gemeinsames Frühstück statt, bei dem Soldatinnen und Soldaten über Moltkes Vermächtnis und dessen Relevanz für ihre Berufsethik diskutierten. Die Diskussionen drehten sich um Moltkes Prinzipien von Integrität und moralischer Verantwortung, die für die moderne Bundeswehr von Bedeutung sind. Der Gedenkanlass betonte die Wichtigkeit, die Erinnerung an mutige Vorbilder wachzuhalten und deren Werte in die Gegenwart zu tragen.
Helmuth James Graf von Moltke wurde am 11. Januar 1945 zum Tode verurteilt und am 23. Januar 1945 im Gefängnis Plötzensee hingerichtet. Seine Asche wurde verstreut, doch sein Einfluss und seine Ideale leben im Gedenken der Menschen fort, die sich für Freiheit und Gerechtigkeit einsetzen. Laut ZDF spielte der Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime eine wichtige Rolle in der deutschen Geschichte, und Moltke bleibt eine schillernde Figur in diesem Kontext.