Mitte

Verlorene Kirchen: Die Geschichte der Gnadenkirche in Berlin

Die vergessene Kirche im Herzen Berlins

Die Gnadenkirche, auch bekannt als Augustakirche und Invalidenkirche, war eine evangelische Kirche im Stadtteil Mitte in Berlin. Sie befand sich im Invalidenpark und hatte eine besondere Bedeutung aufgrund ihrer historischen Verbindung zum Invalidenhaus und dem Invalidenfriedhof. Die Kirche wurde im Jahr 1890 erbaut und war ein Geschenk der Kaiserin Auguste Viktoria. Der Architekt Max Spitta entwarf das Gebäude im frühromanischen Stil, inspiriert von anderen romanischen Kirchen wie der St. Peter Kirche in Sinzig und dem Limburger Dom.

Die Gnadenkirche hatte eine Kapazität von 1.550 Plätzen, darunter 950 im Kirchenschiff, 490 auf den Emporen und 110 in den Seitengängen um den Altarraum. Sie war mit kunstvollen Glasfenstern und Mosaiken geschmückt. Vor der königlichen Loge befand sich eine Holzfigur eines Knappen mit einem Hohenzollern-Schild, die vom Holzbildhauer Gustav Kuntzsch aus Wernigerode geschaffen wurde. Der Kirchturm war etwa 69 Meter hoch.

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Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Gnadenkirche bei Bombenangriffen stark beschädigt und danach von Ausgebombten und Obdachlosen als Notunterkunft genutzt. In der Nachkriegszeit wurde die Kirche von Plünderern geplündert, die wertvolle Gegenstände, einschließlich der Bleiglasfenster, stahlen. Aufgrund von Geld- und Materialmangel konnte die Kirchengemeinde die notwendigen Reparaturen nicht durchführen. Die Behörden in Ost-Berlin zeigten kein Interesse daran, den Verfall der Kirche aufzuhalten.

1967 wurde die Gnadenkirche schließlich gesprengt, und die Hoffnung auf ihren Wiederaufbau blieb unerfüllt. Heute gehört die Gnadengemeinde zur Evangelischen Kirchengemeinde am Weinberg im Kirchenkreis Berlin Stadtmitte. Im Invalidenpark erinnert eine Skulptur namens „Versunkene Mauer“ an die verlorene Gnadenkirche und die nahegelegene Berliner Mauer. Die Koordinaten der Kirche sind 52° 31′ 45″ N, 13° 22′ 35″ E.

Leider sind keine weiteren Informationen über Rettungsversuche oder den Grund für die Sprengung der Kirche verfügbar. Die Gnadenkirche bleibt jedoch ein bedeutendes historisches Gebäude, das in der Geschichte Berlins eine wichtige Rolle spielte.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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