Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte des öffentlichen Dienstes an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn zu umfassenden Warnstreiks aufgerufen. Der Streik, der am Sonntagabend, 23. Februar, in Köln/Bonn um 21 Uhr beginnt und in Düsseldorf am Montagmorgen, 24. Februar, um 3 Uhr startet, ist eine Reaktion auf das Scheitern der zweiten Tarifrunde für mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte. Diese wurden am Dienstagabend, 18. Februar, ergebnislos vertagt, was die Notwendigkeit des Streiks verstärkt hat. Beide Flughäfen werden insgesamt 24 Stunden lang bestreikt, die Konsequenzen sind für die Reisenden erheblich.

In Düsseldorf sind von insgesamt 334 geplanten Flügen über 90 Flüge betroffen, was knapp 30 Prozent der Flüge ausmacht. Die Auswirkungen sind auch in Köln/Bonn spürbar, wo 106 von 168 geplanten Flügen – 53 Starts und 53 Landungen – ausfallen. Reisende sollten sich dringend bei ihrer Airline oder dem Reiseveranstalter über den aktuellen Flugstatus informieren.

Ursachen und Forderungen

Der Streik ist Teil eines größeren Tarifstreits im öffentlichen Dienst, in dem Verdi eine Gehaltserhöhung von 8 % oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie flexible Arbeitszeiten fordert. Die Arbeitgeberseite, vertreten durch den kommunalen Arbeitgeberverband Nordrhein-Westfalen, hält diese Forderungen für unrealistisch. Verbands-Geschäftsführer Bernhard Langenbrinck erklärte, dass Arbeitgeber und Gewerkschaften aktuell weit von einer Einigung entfernt seien.

Der Druck auf die Beschäftigten ist hoch, insbesondere durch ein erhöhtes Arbeitsaufkommen und Personalmangel. Gabriele Schmidt von Verdi berichtet, dass viele Beschäftigte stark belastet sind. Die nächste Verhandlungsrunde soll im März stattfinden, wobei die Wahrscheinlichkeit für weitere Warnstreiks in der kommenden Zeit hoch ist. Insbesondere stehen unter anderem auch Kitas, Stadtverwaltungen und Jobcenter auf der Streikliste.

Rechte der Reisenden

Für Reisende, die von den Streiks betroffen sind, gelten spezielle Rechte. Bei Flugausfällen oder Verspätungen von mehr als drei Stunden müssen die Airlines Alternativbeförderungen anbieten. Bei Verspätungen von mehr als fünf Stunden haben die Passagiere das Recht auf kostenlose Stornierungen. Auch sind Airlines verpflichtet, Verpflegung und gegebenenfalls Unterkunft bereitzustellen, sollten Reisende aufgrund der Streiks längere Wartezeiten haben. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Entschädigungsansprüche in der Regel nicht bei Streiks des kommunalen Bodenpersonals bestehen.

Die aktuellen Streiks an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn sind nur ein Teil eines umfassenderen Konfliktes, der viele Bereiche des öffentlichen Dienstes betrifft. Vor dem Hintergrund der angespannten Verhandlungen und dem Potential weitere Warnstreiks lässt sich absehen, dass die Verhandlungen zwischen den Tarifparteien weiterhin spannend bleiben werden. Die nächste Verhandlungsrunde ist für Mitte März terminiert.

Flughafenbetrieb und Passagierverkehr stehen in den kommenden Tagen somit unter einem ungewissen Stern, was die Planung und Durchführung von Reisen angeht. Reisende sollten in diesen Zeiten besonders wachsam sein und ihre Reisepläne gegebenenfalls anpassen.

Für detaillierte Informationen und Updates können Reisende die entsprechenden Webseiten der Flughäfen und Fluggesellschaften konsultieren sowie die Berichterstattung auf Plattformen wie der Remszeitung, WDR oder Tagesschau verfolgen.