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Skandalöse Operninszenierung: Nackte Darstellerinnen schockieren in Schwerin

Die Opernperformance „Sancta“ von Florentina Holzinger wurde in Schwerin gefeiert und hat für Aufsehen und kontroverse Diskussionen gesorgt. Die renommierte Performancekünstlerin ist bekannt für ihre spektakulären Bühnenstücke, bei denen häufig nackte Darstellerinnen zum Einsatz kommen. Mit „Sancta“ setzt sie ihre Erfolgsserie fort, die bereits preisgekrönte Inszenierungen wie „Ophelia’s Got Talent“ und „Tanz“ umfasst.

Das Stück „Sancta“ ist Holzingers erste Operninszenierung. Es basiert auf Paul Hindemiths Opern-Einakter „Sancta Susanna“, der vor über 100 Jahren für Skandale und Proteste sorgte. Die Handlung dreht sich um eine junge Nonne, die sich den verbotenen Liebesbeziehungen außerhalb des Klosters hingibt und schließlich der gekreuzigten Jesusfigur verfällt. Während Hindemith das Erwachen von Lust und Obsession in Susanna hauptsächlich der Fantasie des Publikums überlässt, präsentiert Holzinger die Leidenschaft und Obsession der Figuren deutlich und drastisch auf der Bühne.

Die Opernperformance vereint eine Mischung aus liturgischen Gesängen, Popmusik und Metal. Die Darstellerinnen agieren zu bekannten liturgischen Gesängen wie Bachs H-Moll-Messe, aber auch zu Popsongs wie „It’s Raining Men“. Zusätzlich werden auch eigens komponierte Titel verwendet. Die Inszenierung beinhaltet provokante und kontroverse Elemente wie die Zerstörung eines Freskos von Michelangelo, die Darstellung des Heiligen Abendmahls als Rave-Party und die Verkörperung des Heiligen Geistes als Zauberin. Durch diese Inszenierung werden nicht nur christliche Rituale hinterfragt, sondern auch die männliche Dominanz und die sexuelle Unterdrückung der Frau kritisiert.

Die Performance von „Sancta“ im Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin war ausverkauft und erhielt stürmischen Applaus und Jubel von den Zuschauern. Das Stück ist jedoch nur für Personen ab 18 Jahren zugelassen, da es explizite Darstellungen und Themen enthält. Nach den Aufführungen in Schwerin wird „Sancta“ auch bei den Wiener Festwochen und in Stuttgart und Berlin zu sehen sein.

Florentina Holzinger ist für ihre Radikalität, ihre Stunts und ihren Trash-Stil bekannt. Sie setzt nicht nur freizügige weibliche Körper in Szene, sondern scheut auch schmerzhafte Stunts nicht. Vor der Uraufführung von „Sancta“ in Schwerin äußerte sich Holzinger kritisch über das diskriminierende Frauenbild und die unzureichende Aufklärung von Missbrauchsfällen. Mit ihrem Stück möchte sie einen Appell zur Veränderung und zur Verbesserung der Zustände in der Kirche senden.

Die Opernperformance „Sancta“ von Florentina Holzinger hat in Schwerin für Furore gesorgt und zu lebhaften Diskussionen über Kunst, Religion und gesellschaftliche Normen geführt. Mit ihrer radikalen und provokanten Inszenierung fordert Holzinger grundlegende Reformen in der Kirche ein und plädiert für mehr Gleichberechtigung und Freiheit für Frauen. Ihre Arbeiten haben sie zu einer bedeutenden Figur in der Theaterwelt gemacht, die mit ihrer Kunst die Grenzen des Konventionellen überschreitet.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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