Das Haus Schminke in Löbau hat nach der Winterpause am Monatsbeginn seine Türen wieder geöffnet und lädt Besucher ein, das architektonische Meisterwerk zu erkunden. Die Öffnungszeiten sind von Donnerstag bis Sonntag, jeweils von 12 bis 17 Uhr. Die Gäste können das Haus eigenständig mit einem Audio- oder Multimediaguide entdecken oder an öffentlichen Führungen teilnehmen, die samstags und sonntags um 13 Uhr und 15 Uhr stattfinden. Zudem sind individuelle Führungen für Gruppen ab 10 Personen nach Voranmeldung möglich.

In den vergangenen Wochen wurden im Haus Schminke Renovierungsarbeiten durchgeführt. Diese umfassten die Reinigung und Aufarbeitung des großen Sofas im Wohnzimmer, das detailgetreu nach den Originalentwürfen von Hans Scharoun nachgebaut wurde. Ein Restaurator hatte zudem historische Farbschichten freigelegt und untersucht; die alten Farben sind momentan zum Schutz wieder abgedeckt. Die Arbeiten zielen darauf ab, das historische Gebäude in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

Wiederbelebung der Nudelfabrik

Direkt neben dem Haus Schminke befindet sich die ehemalige Nudelfabrik, die seit 2010 leersteht. Unter dem Projekt „Fabrik reanimiert“ erhofft sich die Stadt Löbau eine Wiederbelebung des Areals. Dieses Projekt wird von der Stiftung Haus Schminke und der Stadt Löbau bis Ende 2024 durchgeführt und hat mehr als 1500 Bürger mobilisiert, um Nutzungsideen für die alte Anker-Teigwarenfabrik, auch bekannt als Nudelei, zu entwickeln. Am 23. März wird das Konzept unter dem Motto „Neues an der Nudelei“ öffentlich vorgestellt.

Die Veranstaltung wird einen Spaziergang, kreative Angebote sowie ein Kino und Café für Kinder und Erwachsene umfassen. Der Eintritt ist kostenlos und wird vom Nudelstammtisch, einer Gruppe von engagierten Bürgern, Vereinen und Initiativen aus Löbau, organisiert.

Finanzielle Unterstützung und zukünftige Maßnahmen

Die Wiederbelebung der Industriefläche wird durch das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung unterstützt. Hierbei kommen auch Fördermittel aus dem Investitionsgesetz für Kohleregionen zum Tragen, das 2020 in Kraft trat, um die negativen Auswirkungen des Kohleausstiegs zu mildern. Dieses Programm fördert die Sicherung, Sanierung und Restaurierung herausragender Industriegebäude, wie sie auch in Löbau zu finden sind.

Interessierte können sich bis zum 10. März 2024 um die temporäre Nutzung der Räume in der Nudelei bewerben. Geplant ist eine Bespielung der Räume von April bis Juni 2024, wobei verschiedene kreative Angebote, wie Pop-Up-Stores und Tanzsäle, bereitgestellt werden. Eine lokale Jury, bestehend aus Vertretern renommierter Institutionen, wird die Ideen auswählen und die Entscheidung Mitte März bekanntgeben.

Dank der Initiative der Stadt Löbau und der Bürger zeigt sich, wie wichtig die Wiederbelebung historischer Industrieflächen für die lokale Kultur und das wirtschaftliche Leben ist. Projekte wie „Fabrik reanimiert“ sind nicht nur eine Chance, die Geschichte der Region zu bewahren, sondern bieten auch eine Plattform für künstlerische und unternehmerische Entwicklungen.