Am Mittwoch, dem 8. Januar 2025, beginnt am Landgericht Kempten ein Mordprozess, der die Öffentlichkeit erschüttert. Ein 17-jähriger Jugendlicher steht unter Verdacht, einen 53-jährigen Obdachlosen in der Nacht zu Dienstag in Immenstadt brutal angegriffen zu haben. Der Beschuldigte ist der Polizei als Intensivtäter bekannt und hat eine Vorgeschichte mit verschiedenen Straftaten, darunter Einbrüche, Diebstähle, Körperverletzungen und Bedrohungen. Bereits vor diesem Vorfall soll der Jugendliche mehrfach Gewalt gegen das Opfer ausgeübt haben, um seine vermeintliche Stärke zu demonstrieren.

Nach Angaben von pnp.de attackierte der Angeklagte den Obdachlosen grundlos mit mehreren Faustschlägen, darunter auch gezielte Schläge gegen den Kopf. Das Opfer, das nach dem Übergriff die Polizei verständigte, lehnte jedoch eine ärztliche Behandlung ab. Erst am folgenden Morgen wurde der Mann in kritischem Zustand in einer Bankfiliale aufgefunden, wo festgestellt wurde, dass er an einer Hirnblutung verstorben war, die durch die Schläge des Täters verursacht worden sein könnte.

Der Prozessverlauf und die Folgen des Angriffs

Die Verhandlung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, da der 17-Jährige minderjährig ist. Nach dem Auftakt sind sechs weitere Verhandlungstage angesetzt, und ein Urteil könnte bereits Mitte Februar erwartet werden. Wie tag24.de berichtet, ist unklar, inwieweit die Hirnblutung direkt auf die Schläge zurückzuführen ist. Die Obduktion bestätigte die Todesursache; dennoch bleibt offen, ob andere gesundheitliche Faktoren eine Rolle spielten. Die Polizei hält bereits einen weiteren Angriffsversuch für unwahrscheinlich, da es keine Hinweise auf eine erneute Gewalttat nach der Anzeige gab.

Der Angeklagte wurde kurz nach dem Übergriff festgenommen. Bei seiner Festnahme beleidigte und griff er die Beamten an, was seine gewalttätige Vorgeschichte unterstreicht. Über 12 Jugendliche in Immenstadt sind als Intensivtätern bekannt, die von der Polizei überwacht werden. Diese Entwicklung wirft Fragen über die Prävention von Jugendkriminalität auf.

Prävention und Unterstützung für Jugendliche

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend setzt sich intensiv mit der Prävention von Kinder- und Jugendkriminalität auseinander. Laut einem Bericht des Ministeriums sind die Mehrzahl der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen Einzelfälle, doch etwa 5-10% begehen wiederholt schwere Straftaten. Faktoren wie soziale Benachteiligung, Gewalterfahrungen und Schulprobleme sind häufige Ursachen für die Entwicklung zu Intensivtätern.

Wie das Ministerium in bmfsfj.de betont, haben sich die Konzepte und Strategien zur Prävention in den letzten 20 Jahren sowohl qualitativ als auch quantitativ verbessert. Durch die enge Zusammenarbeit von Polizei, Schulen, Jugendhilfe und Justiz sollen Lösungen gefunden werden, um die Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen zu reduzieren.