Die DB-Baustelle an der Dachauer Straße in Moosach steht zurzeit im Fokus der Baumaßnahmen, da hier Industrietaucher im Einsatz sind, um die Herausforderungen eines hohen Grundwasserspiegels zu meistern. Wie tz.de berichtet, ist die Baustelle mit Wasser vollgelaufen, was auf die tiefere Lage der Unterführung zurückzuführen ist. Diese Maßnahme drückt das Grundwasser nach oben und verursacht eine arbeitsintensive Situation für die Bauarbeiter.

Um die Herausforderungen zu bewältigen, setzen die Taucher auf eine spezielle Technik, bei der sie den Schlamm auf dem Boden der Baugrube absaugen, um anschließend mit der Betonierung fortzufahren. Die Taucher tragen schwere Ausrüstung: eine Weste, die 30 bis 40 kg wiegt, und einen Helm von 10 kg. Ihr Anzug ist mit Luft gefüllt, was das Schwimmen in der Baugrube erleichtert. Die Unterwasserbetonsohle soll im Frühjahr 2025 aushärten, wonach das Wasser abgelassen werden kann.

Baumaßnahmen und Investitionen

Die komplette Bauaktion ist Teil eines umfangreichen Projekts, das bis Ende 2026 abgeschlossen werden soll. Dabei wird die alte, 1907 erbaute Bahnbrücke über der Dachauer Straße erneuert, und weitere infrastrukturelle Verbesserungen sind geplant. So wird die Straße tiefergelegt, um eine Durchfahrtshöhe von 4,50 Metern für Kraftfahrzeuge zu erreichen. Die Gesamtkosten dieses Projekts belaufen sich auf 13 Millionen Euro, finanziert von der Deutschen Bahn und der Stadt München, wie auch auf bahnausbau-muenchen.de erläutert wird.

Ein weiteres Ziel dieser Baumaßnahmen ist die Verbesserung der Sicherheit im Kreuzungsbereich. Zudem sollen getrennte Geh- und Radwege angelegt werden. Die neue Brücke wird nicht nur verlängert, sondern auch die Unterführung wird breiter gestaltet, um die Verkehrssicherheit in dieser Gegend zu erhöhen.

Herausforderungen des Hochwasserschutzes

Die hohe Grundwasserwanne, die im Rahmen des Projekts entstehen soll, hat eine Länge von etwa 124 Metern und wird in verschiedenen Abschnitten fertiggestellt. Die besonderen hydrologischen Gegebenheiten in Moosach erfordern eine wasserdichte Baugrubenumschließung. Dies stellt sicher, dass die Baustelle künftige Probleme mit dem Grundwasser vermeidet. Die vollgelaufene Baugrube, die humorvoll als „Moosacher Badeparadies“ auf Google Maps bezeichnet wird, zeigt die ungewöhnlichen Herausforderungen, die hier bewältigt werden müssen.

Im Kontext der laufenden Diskussion über Hochwasserschutz und Wasserbewirtschaftung ist die Wichtigkeit solcher Projekte unbestritten. Hydrotec hat jüngst bei einem Wasserbau-Symposium darauf hingewiesen, wie hydrologische Modelle dazu beitragen, Hochwasserereignisse besser zu verstehen und künftige Baumaßnahmen entsprechend anzupassen.

Die Bauarbeiten werden in mehreren Phasen durchgeführt, mit Erdarbeiten, die bis Anfang 2025 abgeschlossen sein sollen. Der Abbruch der alten Brücke sowie der Einschub der neuen Brücke sind für den Zeitraum vom 3. bis 9. September 2024 geplant. Nach dem Abschluss der Grundwasserwanne werden ab Mitte 2026 auch die Straßen- und Radwege neu gebaut.