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Ehrenamtliche Bestattung und Begleitung: Menschen einen Raum für Trauer geben

"Einblick in den ehrenamtlichen Bestattungs- und Begleitungsdienst im Bistum Limburg"

Weil der Tod kein Fremder ist

Im Mai 2023 wurden elf Menschen aus dem Bistum Limburg im Rahmen des Ausbildungskurses „Tote bestatten, Trauernde trösten“ für den ehrenamtlichen Bestattungs- und Begleitungsdienst qualifiziert. Der Kurs, der in neun Modulen stattfand, schloss im März nach einer elfmonatigen Ausbildung ab. Die Teilnehmer, darunter neun Frauen und zwei Männer, widmeten viel Zeit und Mühe, um sich auf ihre Einsätze vorzubereiten. Sie beschäftigten sich mit verschiedenen Themen, wie Trauer und möglicher Begleitung, persönlichen Erfahrungen mit Sterben, Tod und Trauer, theologischen Grundlagen und ihrer Rolle in der Begleitung.

Nach Abschluss des Kurses haben die Teilnehmer nun die Möglichkeit, in zwei Bereichen eingesetzt zu werden: Der Hälfte der Kursteilnehmer möchte in der Trauerbegleitung tätig sein, während die andere Hälfte im Bestattungsdienst aktiv sein möchte. Eine der Teilnehmerinnen, Frau Fritzsche, hatte von Anfang an das Ziel, Menschen einen Raum zum Reden zu bieten, wenn niemand im persönlichen Umfeld mehr zuhören kann. Bereits seit über einem Jahr engagiert sie sich im Zentrum für Trauerseelsorge im Nordend und ist dort für alle ansprechbar, die einen Verlust erlitten haben.

Frau Fritzsche erklärt, dass sie selbst eine Trauerbegleitung durchlaufen hat, um ihre eigene Trauer nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 2016 zu bewältigen. In unserer Gesellschaft sei Trauer nur für einen begrenzten Zeitraum akzeptiert, danach werde erwartet, dass man wieder normal funktioniert und arbeitet. Sie ist der Meinung, dass Trauer mehr Raum bekommen sollte, und möchte nun im Trauerzentrum eigene Angebote entwickeln. Hierbei könnte sie sich beispielsweise vorstellen, Aktivitäten anzubieten, bei denen die Teilnehmer mit den Händen arbeiten, wie das Bemalen von Steinen oder das Bauen von Trauerkisten.

Wichtig ist zu erwähnen, dass nicht alle Teilnehmer des Kurses katholisch sind und manche sogar kritisch gegenüber der Kirche stehen. Dennoch wurden ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigt, und sie hatten die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob sie sich beispielsweise mit Bibelstellen auseinandersetzen möchten. Eine weitere Teilnehmerin, Doris Wiese-Gutheil, hatte vor ihrem ehrenamtlichen Engagement im Bestattungsdienst bereits Erfahrung mit Trauerreden bei Beerdigungen gesammelt. Sie empfindet es als besonders wertvoll, das Wesentliche eines Lebens in wenigen Sätzen zu charakterisieren und den Hinterbliebenen Trost zu spenden.

Ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung war das Hospitieren bei Bestattungen sowie die praktische Erfahrung bei Gesprächen mit Angehörigen zur Vorbereitung der Trauerreden. Dabei wurde deutlich, dass die Ansprache von Trauer heute anders funktioniert. Angebote in der Trauerbegleitung müssen kreativ und interessant sein, um den Bedürfnissen der Hinterbliebenen gerecht zu werden. Dies liegt möglicherweise darin begründet, dass freie Trauerredner heute persönliche Zeremonien anbieten, die unabhängig vom Glauben sind.

Die beiden Teilnehmerinnen haben während der Ausbildung erkannt, wie wichtig es ist, Raum für Trauer anzubieten und dass die Art der Trauerbegleitung an die Bedürfnisse der Menschen angepasst werden muss. Ihre Ausbildung ermöglicht es ihnen nun, im ehrenamtlichen Dienst Menschen in Zeiten der Trauer zu begleiten und einen Ort des Trostes zu bieten.

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